„In meiner Branche ist jeder eine Diva“
Kino-Star Teresa Weißbach macht Theater in den Kammerspielen
Mit 17 wurde Teresa Weißbach quasi über Nacht bekannt: In der Filmkomödie „Sonnenallee“begeisterte sie als von den Nachbarsjungen umschwärmte Miriam. Seit diesem sensationellen Kinodebüt läuft es rund für die 35-Jährige. Jetzt steht sie wieder einmal in Hamburg auf der Bühne: in „Diven“an den Kammerspielen.
MOPO: Diana, die junge Frau, die Sie in „Diven“spielen, kennt nur einen Wunsch: Sie will ein Star werden. Können Sie diese Gier nach Ruhm verstehen? Teresa Weißbach:
Ja, das kann ich. Ich glaube, in jedem von uns steckt – mehr oder weniger stark ausgeprägt – der Wunsch, jemand zu sein, etwas zu schaffen. Das zeigt ja auch der Ansturm auf Casting-Shows und Talentwettbewerbe.
Bei Ihnen ist das damals ja so ähnlich passiert: „Sonnenallee“wurde zum Kultfilm – und Sie standen als Mädchen aus der Provinz im Zentrum der Aufmerksamkeit ...
Aber es war nie mein Ansporn, auf Titelseiten zu stehen. Im Unterschied zu vielen Show-Sternchen, die schnellen Ruhm und Reichtum suchen, liebe ich die Schauspielerei seit ich als Neunjährige in meiner Heimat im Kinder- und Jugendtheater aufgetreten bin.
Wie weit würden Sie gehen, um eine Traumrolle zu ergattern?
Ich bin nicht skrupellos und berechnend genug, ich möchte fair und ehrlich bleiben. Kolleginnen mit unlauteren Mitteln auszustechen, liegt mir gar nicht. Aber es fasziniert mich, welche Knöpfe Diana in „Diven“drückt, um ganz nach oben zu kommen. Diese großartige Strategin zu spielen, macht einfach Riesenspaß.
Was reizt Sie am Divenhaften?
Ich würde sagen, in meiner Branche ist jeder auf seine Art eine Diva. Der Beruf lädt dazu ein, sich manchmal divenhaft zu benehmen. Ich versuche gegenzusteuern, indem ich nicht alles dramatisiere. Das Interview führte BRIGITTE SCHOLZ Kammerspiele: ab 30.10., Karten 10-43 Euro, Tel. 41 33 440