„Wie soll man sich da was zurücklegen?“
LESERBRIEFE
Besonders ermunternd sind die Äußerungen wie man solle sich etwas zurücklegen, dann hat man etwas für das Alter. Wie bitteschön soll man sich etwas zurücklegen, wenn Miet- und Grundstückspreise explodieren, wenn man sich den gesunden aber teuren Lebensmitteln zuwendet usw.? Tatsache ist: Hätten sich nicht Regierungsverantwortliche in den frühen 70er Jahren aus den diversen Rentenkassen bedient, würden alle Bürger dieser Status dazu verpflichten Rentenbeiträge abzuführen (in der Schweiz, Österreich und verschiedenen anderen Ländern funktioniert das sehr gut), und würden letztendlich die seit Kanzler Schröders Zeiten 20 Cent pro Liter Benzin - die zur Stabilisierung der Rentenbeiträge beitragen sollten – an die Rentenkassen abgeführt, wären wir alle glückliche und zufriedene Rentenempfänger. Es ist m.E. auf jeden Fall keine starke Idee zur Förderung des Ehrenamtes, ganz im Gegenteil. Das Freiwilligen Zentrum vermittelt in freiwilliges und ehrenamtliches Engagement für 2-3 Stunden in der Woche und ich kann aus Erfahrung sagen: Wer von sich aus in die Beratung zu uns kommt, will etwas machen und ist hochmotiviert. Weil das Thema ihr oder ihm wichtig ist, weil der Wunsch nach neuen Aufgaben besteht, weil er sein (oder sie ihr) Wissen oder Können einbringen möchte. Und das ist es, was die Arbeit mit Freiwilligen so schön und wertvoll macht! Manchmal kommen Menschen zu uns in die Beratung, die geschickt werden, aber keine Lust haben, sich freiwillig zu engagieren. Schon die Diskussion über eine Pflicht und diese sprachlich mit dem Wort „Ehrenamt“zu verknüpfen, tut der Idee von freiwilligem Engagement nicht gut. Denn wer gestern noch darüber nachgedacht hat, sich im Ruhestand ehrenamtlich engagieren zu wollen, könnte mit so einer Ansage direkt verprellt werden. Fast täglich informiert die MOPO über Fahrradunfälle mit Lkw. Dabei tragen die Verkehrsverantwortlichen der Stadt eine Mitschuld. Es muss doch möglich sein, dass man die Grünphase für Rechtsabbieger später schaltet als für den Fußgänger und Radfahrer. Im Übrigen hat der Radfahrer nun mal keine Knautschzone und sollte deshalb mit erhöhter Vorsicht reagieren.