Das miese Spiel des FBI-Chefs
Wie der Republikaner James Comey den Wahlkampf aufmischt. Trump hat plötzlich Aufwind
Washington – Donald Trump trumpft auf, Hillary Clinton gerät – eine Woche vor der Präsidentschaftswahl – mächtig unter Druck in der neuen EMail-Affäre. Eine dubiose Rolle spielt dabei der Chef der FBI-Bundespolizei James Comey: Clinton vermutet, dass der neue Angriff kein Zufall ist. Ist sie das Opfer einer fiesen Intrige der Republikaner? Der Republikaner Comey hatte im Sommer die Ermittlungen gegen Clinton in der Affäre um unzählige Dienstmails auf ihrem privaten E-Mail-Server eingestellt, die Untersuchungen hatten keine Anklage gerechtfertigt. Clinton habe sorglos gehandelt, aber nicht strafbar. Das trug ihm viel Kritik aus dem Trump-Lager ein: Comey habe Clinton zu sanft angefasst. Jetzt löste er den neuen E-Mail-Wirbel mit einem kurzen Brief an führende Kongressmitglieder aus. Clinton nennt den Zeitpunkt des Schreibens einen „bisher einmaligen“ und „besorgniserregenden Vorgang“. Es sei „ziemlich merkwürdig“, dass Comey so kurz vor der Wahl einen Brief mit so wenigen Informationen losgelassen habe. Der FBIChef solle „alle Fakten“hinsichtlich der neuen EMails auf den Tisch legen, um damit Klarheit zu schaffen – „die amerikanischen Wähler verdienen es“. Peinlich für Clinton: Durch die zweite Episode der E-Mail-Affäre wird sie direkt in den Sex-Skandal um ihre Assistentin Huma Abedin und ihren Mann Anthony Weiner verwickelt. Weiner war mehrfach durch Sex-Mails aufgefallen, zuletzt an eine 15Jährige. Abedin hat sich inzwischen von ihrem sexsüchtigen Mann rennt, ist aber ch nicht gen. schie Anscheimmer nend benutzte sie auch dessen Laptop. Nach Angaben der „Washington Post“sind unter den jetzt entdeckten 1000 E-Mails Korrespondenzen zwischen ihr und Clinton.
Alles andere aber ist unklar: Sind es geheime EMails aus dem Außenministerium? Sind die Mails strafrechtlich relevant? Enthüllen sie Staats -, Parteioder Privatgehe imnisse?Comey Comey schweigt dazu.
Dies öffnet Tür und Tor für Spekulationen, die vor allem Donald Trump nützen. Er nennt die „Affäre“schlimmer als „Watergate“, den Einbruch-Skandal, über den Präsident Richard Nixon 1974 stürzte.
Trump und seine Republikaner haben Clintons Verhalten im Wahlkampf iwiederalBew eis dafür angeführt, sie nic n fa - sig, sondern verlogen sei. Clinton stelle ihre eigenen Macht- und Geldinteressen über das Wohl der Nation und habe alles getan, um ihr kriminelles Verhalten zu vertuschen, sagte Trump am Sonnabend. Clintons Korruption zerstöre „die amerikanische Seele“. Im Fall eines Wahlsieges würde sie im Gegenzug zu persönlichen Vorteilen „das Oval Office so rasch zum Verkauf anbieten, dass euch schwindelig würde“. Der Generalangriff auf Clinton ist Trumps letzte Chance, um von dem Schlamassel um seine Grapsch-Attacken auf attraktive Frauen abzulenken. Trump lag zuletzt sechs Prozentpunkte hinter Clinton und holt nun auf – ob es für eine echte Wende reicht,
bleibt vorerst ROH
„Ein einmaliger und besorgniserregender Vorgang.“Hillary Clinton
„Diese Affäre ist schlimmer als Watergate.“Donald Trump