Metal-Bären rocken mit Modepüppchen
15 000 Fans feiern die dänischen Vollgas-Metaller Volbeat in der Barclaycard-Arena ekstatisch ab
Metalbären, Rockabilly-Tollen, Altrocker und Modepüppchen: Die Menge in der Barclaycard-Arena am Freitagabend ist bunt gemischt. Die Dänen Volbeat haben die Riesenhalle schon seit Wochen ausverkauft. Doch bevor Michael Schøn Poulsen (41) Stimme live durch die Halle tönt, schmettern Crobot harte Bretter von der Bühne. Da dürfte so manches Püppchen gezittert haben. Als zweiter Support rocken Airbourne mit Vollgas los. Als sich Sänger Joel O’Keeffe durch die Menge tragen lässt und dabei ein mördermäßiges Gitarrensolo spielt, gleicht der Bereich vor der Bühne einem brodelnden Vulkan.
Können Volbeat das toppen? Sie können. Als ihre Flagge von der Decke fällt, kreischen mehr als 15000 Kehlen los. Mit „The Devil’s Bleeding Crown“zeigt die Band gleich zu Beginn, wie viel Härte in ihrem neuen Album steckt. Die Stimmung wird von Song zu Song ekstatischer: Auch auf den Rängen stehen alle, recken die Fäuste in die Luft, grölen mit. Den Kracher „Let It Burn“braucht Poulsen nur anzustimmen – den Rest singt die gesamte Halle acappella.
Auch als Poulsen mit Akustik-Gitarre „Ring of Fire“von Johnny Cash anstimmt, schreien alle den Refrain, um dann zu „Sad Man’s Tongue“abzugehen. Die Leute feiern eine riesige Rock-Party: Jeder hüpft und tanzt mit jedem. Erst nach vier Zugaben lässt Hamburg die Dänen gehen. Es ist klar: Das wird nicht ihr letztes Konzert hier gewesen sein.