So quälte mich Alfred Hitchcock, weil ich keinen Sex wollte
Isoliert am Set, angegriffen von echten Vögeln. Und dann ruinierte er ihre Karriere
New York – Als Regisseur war Alfred Hitchcock eine Legende. Ein ganz anderes Gesicht zeichnet jedoch Tippi Hedren in ihrer demnächst erscheinenden Biografie. Es ist das Gesicht eines Sadisten, der Hedren zum Sex nötigen wollte. Mit psychischischer und körperlicher Folter. Als Hitchcock nicht zum Ziel kam, ruinierte er die Karriere der Schauspielerin.
In „Tippi: A Memoir“beschreibt die 86-jährige Hedren die Qualen und Erniedrigungen, die sie durch Hitchcock erleiden musste. Das berichtet die „Daily Mail“. Hitchcock nahm überraschend die weitgehend unbekannte Schauspielerin für den Film „Die Vögel“unter Vertrag. Hedren war schon 31, geschieden, Mutter einer vier Jahre alten Tochter (die heutige Schauspielerin Melanie Griffith).
Am Set war Hedren isoliert. Hitchcock hatte ihren Kollegen, vor allem Rod Taylor – wie auch Sean Connery später in „Marnie“– den Kontakt zu ihr verboten. Der Regisseur machte klar, dass die Schauspielerin allein sein Besitz war. Eines Tages fuhr er Hedren ins Hotel, stürzte sich im Auto über sie, versuchte sie zu küssen. Sie schrie, rannte weg. Ein anderes Mal drängte er sie in eine Ecke und wollte, dass sie ihn berührt.
Als Hedren sich standhaft seinen massiven Avancen verweigerte, bekam sie es zu spüren. In den Szenen, in den sie von Vögeln angegriffen wurde, wurden echte Tiere an sie gebunden. Die Angriffe waren echt. Und sie waren schmerzvoll. Ein Vogel hackte ihr fast ein Auge aus. „Es war eklig, brutal und schonungslos“, schreibt Hedren.
Auch im Film „Marnie“verfolgte Hitchcock Hedren. Er war von ihr besessen. Wann immer ihm es gelang, mit ihr allein zu sein, „machte er klar, dass er mich unbedingt wollte und ich ihm das schulden würde“. Hitchcock hatte es so organisiert, dass sein Raum direkt neben Hedrens Garderobe war. Ungesehen konnte er sein Zimmer verlassen oder betreten. Eines Tages stieg er hinter ihr her, sagte: „Ich liebe dich.“Hedren konnte aber weglaufen.
Nach „Marnie“bekam Hedren die Rache des Regisseurs zu spüren. Der Vertrag, der Hedren an Hitchcock band, war knallhart. Er verhinderte, dass sie zwei Jahre lang eine Rolle annehmen konnte. Als der Vertrag endlich endete, hatte Hollywood kein Interesse mehr an Tippi Hedren.
Die Schauspielerin: „Es war Zeit, endlich alles zu erzählen.“