Sie spielte Mörderin und Leiche!
Von BERND PETERS
Vom „Vorstadtweib“zur lebenden „Tatort“-Toten: So was wie Adina Vetter (36) gab’s noch nie im Lieblingskrimi der Deutschen. Sie spielte Mörderin und Leiche! Und wie… Mit viel Kraft und Körperspannung zog die Berlinerin Millionen Zuschauer in ihren Bann. Die MOPO erklärt das Ausnahmetalent.
Opfer und Täter in einem? Ja, das geht! Denn Adina Vetter brachte sich als digitale Kopie „Nessa“des eigenen Originals „Vanessa“in diesem Fall selbst um. Am Anfang des Films sowie mittendrin war sie als bleiche Leiche zu sehen – ansonsten quicklebendig.
Klingt komisch, ist aber Zukunftsvision. „Das war für mich eine wunderbare Herausforderung“, sagte die Schauspielerin. „Zwei Rollen in einem Film ist ein Geschenk, und dieser Stoff für einen ,Tatort‘ ist fantastisch und sehr aktuell. Dieses Thema wird uns in der Zukunft noch sehr beschäftigen.“
Wer ist Vetter? Bereits mit 19 Jahren war sie in zwei Kinofilmen zu sehen, „Wege in die Nacht“und „Zornige Küsse“, viele weitere Filme folgten. Nach ihrer Schauspielausbildung an der „Ernst Busch“-Hochschule wurde sie Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater, bekam dort TheaterPreise. Nebenbei glänzt sie seit 2015 als „Vorstadtweib“Sabine in der ARD-Erfolgsserie. Aber auch der Krimi liegt für sie quasi in der Familie: Sie ist mit „Polizeiruf“-Kommissar Lucas Gregorowicz verheiratet, die beiden haben eine Tochter.
Trotzdem war’s „eine besondere Herausforderung“, sich in eine digitale Figur hineinzuversetzen, erklärt sie. „Wir gehen in unserem Leben, mehr als es uns vielleicht manchmal lieb ist, mit sehr viel digitalen Stimmen, manchmal sogar schon Gesichtern, um. Das fängt schon beim Navi an. Diese Stimmen sind uns unbewusst schon sehr vertraut. Die ,Natürlichkeit‘ in der virtuellen Figur zu suchen und trotzdem die ,Fremdheit‘ nicht zu verlieren, hat mir großen Spaß gemacht.“Ein Vorbild für die Rolle hatte sie auch: Die Stimme aus ihrem iPhone … „Siri wurde mein persönlicher Schauspielcoach!“, sagt sie lachend.
Auch privat nutzt sie gern soziale Netzwerke. „Die digitalen Medien sind wunderbar und helfen mir sehr bei Vorbereitungen. Bei YouTube finde ich alles, was ich brauche.“