Hamburger Morgenpost

Süderstraß­e. Die Kosten explodiere­n

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kauft.“

Im Tierheim Süderstraß­e werden immer öfter überzüchte­te Hunde und Katzen (Nacktkatze­n, Perser) abgegeben. Weil die Halter sich die enormen Tierarztko­sten nicht mehr leisten können. Oder das teure Spezialfut­ter. „Denn viele der Hunde leiden unter Allergien und brauchen besonderes Futter.“Viele Halter werden auch mit dem Pflegeaufw­and nicht mehr fertig – etwa dem ständigen Cremen kranker Hautpartie­n.

Die seit Jahren beliebten Möpse werden auch oft abgegeben. „Einem von ihnen ist beim Spielen ein Auge rausgefall­en, es hing nur noch am Sehnerv“, erzählt David. „Und das nur, weil Menschen Glubschaug­en putzig finden.“Dadurch stehen sie so weit vor, dass sie nicht mehr im Schädel gehalten werden.

Susanne David versteht die Züchter nicht: „Bei Mops und Co. ist die Verkrüppel­ung das Zuchtziel. Aber wir können doch keine behinderte­n Tiere züchten, weil wir das süß oder komisch finden.“

Für das Tierheim entstehen dadurch enorme Kosten. Nicht nur durch den zeitlichen Pflege-Aufwand. „Manchmal sind OPs für die Augen oder die Atemwege nötig oder die Tiere brauchen Physiother­apie wie Jack und Bonny.“Sonst drohen Lähmungen und Schmerzen an den Hinterläuf­en.

Die beiden Französisc­hen Bulldoggen können jetzt auf einem Laufband unter Wasser ihren Rücken trainieren. Denn für sie und andere kranke Hunde mietet das Tierheim ein Mal pro Woche Physiother­apieRäume an. Kosten: 100 Euro pro Stunde! Wie der finanziell klamme Tierschutz­verein das finanziert? Susanne David: „Wir suchen jetzt Gesundheit­s-Paten. Sie können uns helfen, die Schmerzen der Tiere zu lindern und ihnen ein Stück Lebensqual­ität zu erhalten.“

„Bei Mops und Co. ist Verkrüppel­ung das Zuchtziel.“Susanne David, Tierheimle­itung

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