„Papa“überrascht sich selbst
Grieche überzeugt bei Blitz-Debüt neben Mavraj. Innenbanddehnung – Djourou setzt erstmal aus
Gar nicht so leicht, die Gewinner einer Niederlage zu benennen. Diesmal schon. Kyriakos Papadopoulos startete in Wolfsburg von null auf hundert – und begeisterte den HSV.
So schnell geht das manchmal. Weil sich Johan Djourou beim Aufwärmen verletzte, rückte „Papa“von einer Minute auf die andere ins Team. „Plötzlich sagte der Trainer: Papa, du musst ran!“, erzählt die Leipzig-Leihgabe. „Ich war selbst überrascht, wie gut es gelaufen ist. Immerhin ist es zwei Monate her, dass ich mal 90 Minuten gespielt habe.“Genau genommen sogar nur 80. Für Griechenland gegen Bosnien. Dann flog „Papa“vom Platz.
Nun sein Intermezzo beim HSV. Schneller als erwartet. „Aber ich bin ja hier um zu spielen“, ließ der 24-Jährige wissen. Seine Bilanz: keine Punkte, aber 60 Prozent gewonnener Zweikämpfe, eine enorme Präsenz – und die Erkenntnis, dass er gemeinsam mit dem anderen Neuen Mergim Mavraj ein klasse Bollwerk bilden kann. „Wenn man die beiden sieht, hat man den Eindruck, dass sie schon seit Monaten zusammen spielen“, lobte HSV-Sportchef Jens Todt.
„Papa“macht den HSV froh. Weil er weiß, was zu tun ist. „Er kennt den Fußball, den ich spielen will“, erklärt Trainer Markus Gisdol, der Papadopoulos schon auf Schalke unter seinen Fittichen hatte. „Für mich war es auch kein Problem, ihn zu bringen – denn ich weiß, dass er beißen kann.“
Das muss „Papa“auch Sonnabend in Ingolstadt. Djourou, der sich eine Innenbanddehnung zuzog, muss zumindest einige Tage pausieren. Da Gideon Jung nach seiner Verletzung in den Kader zurückkehren könnte, wird der HSV aber wohl keinen weiteren Innenverteidiger verpflichten.
„Plötzlich sagte der Trainer: ,Papa, du musst ran!’“Kyriakos Papadopoulos