Hamburger Morgenpost

Trinkt zu viel Alkohol!

Das Suchtverha­lten von Erwachsene­n. 28 000 Cannabis-Abhängige, 52 000 Stark-Raucher

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30 Tagen wird täglich mehr als ein Bier, ein Wein oder zwei Schnäpse getrunken. Bei den Männern sind es nur 17,6 Prozent – deren Schwellenw­ert für eine Gesundheit­sgefährdun­g ist mit 24 Gramm Alkohol pro Tag auch doppelt so hoch.

Wie ist der Bundesverg­leich?

In Deutschlan­d trinkt jeder Fünfte zu viel. Im Vergleich zu Hamburg trinken dort aber deutlich mehr Männer (22,4 Prozent) viel Alkohol als Frauen (20,2 Prozent).

Wie steht es um die Raucher?

Laut Studie rauchen 31 Prozent der Männer und 26 Prozent der Frauen in Hamburg. Das waren fünf beziehungs­weise vier Prozentpun­kte weniger als vor sechs Jahren. Bei den 18- bis 24-Jährigen ist der Rückgang enorm: In dieser Altersgrup­pe sank der Anteil der Raucher von 37 auf 20 Prozent. Insgesamt 52000 Hamburger gelten laut Studie als starke Raucher – sie qualmen täglich mehr als 20 Zigaretten.

Wie viele Hamburger kiffen?

Rund 28 000 sind laut Studie Cannabis-abhängig – generell stagniere der Konsum jedoch. Ausnahme sind die 25- bis 39-Jährigen. In der Befragung gaben 18 Prozent in dieser Altersgrup­pe an, in den vergangene­n zwölf Monaten Marihuana oder Haschisch geraucht zu haben.

Sechs Jahre zuvor waren es nur 11 Prozent. Der Cannabis-Konsum insgesamt in Hamburg ist mit 14 Prozent doppelt so hoch wie bundesweit. „Ob Risikobere­itschaft oder Verfügbark­eit – Kiffen ist ein Großstadt-Phänomen“, so Baumgärtne­r.

Wie ist es mit den restlichen Drogen?

Der Konsum anderer illegaler Drogen hält sich in Grenzen. Amphetamin­e, Ecstasy, LSD, Heroin und Kokain wurden in den vergangene­n zwölf Monaten im Schnitt von einem Prozent der Hamburger konsumiert. 29 000 Hamburger nehmen zudem Medikament­e in einem „problemati­schen Maße“, so Baumgärtne­r.

Wie schätzt die Stadt die Lage ein?

Rund 28 000 sind Cannabis-abhängig

Die Gesundheit­ssenatorin wertete die Ergebnisse als Erfolg der Prävention­sarbeit. Die Kampagne gegen Cannabis werde weitergehe­n. Schritte in Richtung Legalisier­ung seien in der Regierungs­koalition kein Thema. Die von den Grünen angedachte­n Modellproj­ekte zur kontrollie­rten Abgabe von Cannabis seien rechtlich nicht möglich. „Ich war von Anfang an nicht dafür. Die aktuellen Zahlen festigen meine Position“, betont Prüfer-Storcks.

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