Shalimar: Der böse Streit um die Pacht
Vor dem Gericht ging es um 8925 Euro
Gastronomin Sonja Singh glänzte durch Abwesenheit. Sie ist gerade in Indien. Die Anschuldigungen fliegen wie Giftpfeile in beide Richtungen: Monatelang ausbleibende Pachtzahlungen, geschäftsschädigendes Verhalten – das werfen sich Promi-Wirt Mike Washington, der das Restaurant „Shalimar“1982 gründete, und „Kult-Inderin“Sonja Singh vor. Sie übernahm den Laden vor knapp vier Jahren von Washington, nachdem dieser erkrankte. Gestern ging der Streit um das Lokal vor dem Zivilgericht in die nächste Runde.
Früher, zu Mike Washingtons Zeiten, verkehrten im „Shalimar“Stars wie Joe Cocker und Musiker der Red Hot Chili Peppers. Statt Stars gibt’s jetzt Stress – Washington wirft seiner Nachfolgerin vor, schon seit Monaten keine Pacht zu zahlen!
Der 68-Jährige ist immer noch Hauptmieter des „Shalimar“. Die neue Gastwirtin wiederum muss sechs Jahre lang für das Inventar blechen. Nach Ablauf dieser Frist soll sie dann von der Untermieterin zur Hauptmieterin werden. Musste einen Kredit aufnehmen: Shalimar-Gründer Mike Washington
So weit die Theorie – die Praxis sieht anders aus. Washington wartet seit Oktober auf das fällige Geld von Singh – inzwischen 8925 Euro. Der Promi-Wirt musste deswegen ein Darlehen aufnehmen, um die Miete weiterhin bezahlen zu können. „Wie soll ich denn leben?“, klagt er vor Gericht verzweifelt. „Herrn Washingtons finanzielle Situation ist sehr schlecht“, bekräftigt auch sein Anwalt.
Und warum zahlt Sonja Singh nicht einfach die Pacht? „Washington schadet dem Geschäft. Er bringt das ,Shalimar‘ immer wieder in Verruf, will es darstellen wie zu seinen Zeiten“, so Singhs Anwälte. Mittlerweile hat Washington in seinem Gastro-Baby sogar Hausverbot. Die Gründe dafür sind laut Singhs Anwältin „gewichtig“.
Immerhin: Mit Hilfe des Richters konnte man sich gestern darauf einigen, dass Singh rückwirkend zum Oktober und ab sofort wieder bis einschließlich Juli die Pacht zahlt.