Neues Virus killt
Aggressive Mutation der Vogelgrippe auf Geflügelhof bei Itzehoe aufgetaucht. NABU:
Von SANDRA SCHÄFER
Gespenstische Bilder auf einem Hof in Süderau (zwischen Elmshorn und Itzehoe): Der Betrieb ist hermetisch abgeriegelt. Feuerwehrleute und 50 bis 60 Helfer in Schutzanzügen und Mundschutz arbeiten in den Mastanlagen unter Hochdruck: 18 000 Puten werden hier seit Montag vergast und mit Injektionen getötet. Hier wütete ein aggressiver neuer Virustyp der Vogelgrippe.
In einem der beiden Ställe war bereits 48 Stunden nach Ausbruch der Vogelgrippe jede zweite Pute tot. H5N5 heißt der neue Virustyp (Ursprung heißt H5N8), der bisher in ganz Europa noch kein einziges Mal in einer geschlossenen Anlage aufgetaucht ist. Er trat nur vereinzelt bei Wildvögeln auf, etwa einer Nonnengans. Im Kreishaus von Itzehoe tagt der Katastrophenstab, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Der Betreiber der Anlagen hat noch zwei weitere Haltungen mit 33000 Puten. Dort ist das Geflügel bisher noch gesund. Nun wird unter Hochdruck ermittelt, wie der neue Erreger in die geschlossenen Ställe gelangen konnte. Allein schon der Vogelkot eines infizierten Einsatzkräfte beim Desinfizieren auf dem betroffenen Geflügelhof
Wildvogels ist dafür ausreichend. „Wir müssen jetzt gucken, wo die Tiere herkommen“, so Elke Reinking, Sprecherin des zuständigen Friedrich-Löffler-Instituts für Tiergesundheit (FLI). Das Gleiche gelte für das Elke Reinking vom Friedrich-Löffler-Institut
Futter, die Einstreu und das Wasser in den Tränken. „Unsere Fachleute sind mit einem 30-seitigen StandardFragebogen dazu unterwegs.“Bisher waren Fachleute meist davon ausgegangen,