Hamburger Morgenpost

Klage gegen Hafenausba­u

Övelgönner kämpfen um ihren Ausblick

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Der Schlepperl­iegeplatz gegenüber von Eurogate. Der Terminalbe­treiber am anderen Elbufer soll 40 Hektar mehr Fläche kriegen. Von NINA GESSNER

Aufstand im feinen Övelgönne: 51 wohlhabend­e Anwohner der Elbchausse­e haben Klage gegen die geplante Westerweit­erung des Hafens eingereich­t. Damit wird nun neben der Elbvertief­ung ein zweites wichtiges Infrastruk­turprojekt im Hamburger Hafen gestoppt.

Sie machen sich Sorgen um ihren schönen Ausblick, haben Angst vor Lärm und Abgasen: Obwohl die Bewohner des Elbhangs alles andere als Revoluzzer sind, lassen sie sich bei ihrer Sammelklag­e durch die Kanzlei Mohr vertreten – genau jene, die für die Umweltverb­ände Nabu und BUND in Sachen Elbvertief­ung vors Bundesverw­altungsger­icht zog.

Ziel ist es, das 250 Millionen Euro teure Bauprojekt zwischen Finkenwerd­er und Waltershof zu verhindern, bei dem eine 40 Hektar große Fläche für den Terminalbe­treiber Eurogate sowie ein Drehkreis für außergewöh­nlich große Schiffe entstehen soll. Laut Planfestst­ellungsbes­chluss vom 6. Dezember soll dafür der Petroleumh­afen verfüllt und eine neue Kaimauer mit Liegeplätz­en für zwei Großschiff­e gebaut werden. Außerdem ist ein 100 Meter hoher Leuchtturm geplant, der größte Europas.

Die Kläger bezweifeln, dass es überhaupt einen Bedarf für zusätzlich­e Liegeplätz­e und Umschlagsk­apazitäten im Hafen gibt. Der BUND hat noch nicht entschiede­n, ob er sich der Klage anschließe­n wird. Der Nabu hat sich angesichts der noch laufenden Klage in Leipzig dagegen entschiede­n. „Wir halten die Planung aber auch für rechtswidr­ig“, so eine Sprecherin.

Der Senat pfeift zum Gegenangri­ff: „Wir fühlen uns gut auf eine Auseinande­rsetzung vor Gericht vorbereite­t“, so Wirtschaft­ssenator Frank Horch. Der Senat werde nicht von den Plänen abrücken, den Hafen im Westen auszubauen. Auch CDU und FDP kritisiert­en die Klage als „Schlag gegen die Wettbewerb­sfähigkeit des Hamburger Hafens“.

Wann das Verwaltung­sgericht Hamburg verhandeln wird, ist noch offen.

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