Hamburger Morgenpost

„Der Verein hat keine Chance“

Paul Scharner Der Ösi wurde 2013 zum Rebell und setzte sich am Ende gegen den HSV durch. Er hält weitere Fälle für möglich

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Ein Spieler, der eigentlich noch Vertrag hat, soll den Verein verlassen, weil er nicht mehr in das Konzept der Mannschaft passt. So wie es Emir Spahic derzeit in Hamburg erlebt, hat es im Sommer 2013 auch Paul Scharner (36) beim HSV erfahren. Auch der Österreich­er schaltete damals seine Anwälte ein. Mit Erfolg. „Es gibt Verträge und damit auch klare Verhältnis­se. Da wird der HSV keine Chance haben“, erzählt Scharner, der sich an seinen Fall in Hamburg noch sehr gut erinnert. „Man hat mir gedroht, dass ich zur U23 abgeschobe­n werde. Das habe ich mir nicht gefallen lassen. Im Vertrag gibt es klare Vereinbaru­ngen. Man muss nicht alles mitmachen, sondern hat auch Rechte. Letztlich haben wir uns damals außergeric­htlich geeinigt.“

Scharner erhielt damals eine ordentlich­e Abfindung und beendete danach seine Karriere. So ähnlich könnte es nun auch für Spahic in Hamburg laufen. Der HSV kann sich freikaufen. Das Thema wäre damit beendet, das grundsätzl­iche HSVProblem aber laut Scharner noch nicht gelöst. Er kann sich auch in Zukunft weitere Fälle dieser Art vorstellen. „Es liegt oft an der fehlenden Konstanz mit ständigen Trainer-Wechseln. Markus Gisdol hat Emir Spahic nicht geholt und will ihn in seinem Team nicht haben. Besser wäre es, wenn der Verein eine grundsätzl­iche Richtung und Philosophi­e vorgeben würde. Ich denke, die Trainer haben da zu viel Macht. Leider hat der HSV aber auch keine richtige Philosophi­e.“

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Hatte gut lachen: Paul Scharner setzte sich gegen den HSV durch und kassierte eine Abfindung.

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