„Toni Erdmann“goes Hollywood
Oscar-Nominierung Nach sieben Jahren ist mit der Vater-Tochter-Story wieder ein deutscher Beitrag im Rennen
Los Angeles – Am 26. Februar heißt es zum 89. Mal „And the Oscar goes to ...“Das Musical „La La Land“gilt mit 14 Nominierungen als klarer Favorit. Aber auch Deutschland könnte sich über einen der begehrten Goldmänner freuen: „Toni Erdmann“von Maren Ade hat Chancen auf die höchste Auszeichnung Hollywoods. Die deutsche Tragikomödie ist zusammen mit „Land of Mine“aus Dänemark, „A Man Called Ove“(Schweden), „The Salesman“ (Iran) und „Tanna“(Australien) in der Kategorie bester fremdsprachiger Film nominiert, wie die OscarAkademie gestern bekannt gab.
Die Nominierung von „Toni Erdmann“ist die erste Oscarnominierung für einen deutschsprachigen Film seit „Das weiße Band“von Michael Haneke im Jahr 2010. Zuletzt hatte der Stasi-Film „Das Leben der Anderen“von Florian Henckel von Donnersmarck 2007 die Trophäe nach Deutschland
Die Regisseurin Maren Ade, die in Berlin lebt, hat viereinhalb Jahre an „Toni Erdmann“gearbeitet. Die Tragikomödie um einen verhaltensauffälligen Vater, der beschließt, seine Tochter, eine Unternehmensberaterin, zu besuchen, wurde schon beim Filmfest in Cannes gefeiert und inzwischen in rund 60 Länder verkauft. Auch bei den „Golden Globes“war der Film nominiert, geholt. ging aber leer aus. Das soll sich Ende Februar in Hollywood ändern. Für die Regisseurin und ihre Hauptdarsteller Peter Simonischek und Sandra Hüller regnete es schon für die Nominierung Glückwünsche. So twitterte die deutsche Botschaft im kanadischen Ottawa in Anlehnung an eine Szene aus dem Film: „Sing it loud, sing it proud!“Und die Berliner Senatsverwaltung für Kultur schrieb: „Großartiger Film. Wir drücken die Daumen.“