Hamburger Morgenpost

Bitter! HSV verschenkt den Sieg

2:2 GEGEN FREIBURG In der 88. Minute scheitert Aaron Hunt mit einem Elfmeter.

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Dieser Sieg wäre so wichtig gewesen. Doch der HSV ließ ihn liegen – weil im entscheide­nden Moment die Nerven versagten. 2:2 (1:1) gegen Freiburg und großer Ärger um den verschosse­nen Strafstoß von Aaron Hunt kurz vor dem Ende. Das Zittern im Volkspark geht weiter.

So in etwa fühlt sich eine Niederlage an. Das sprach aus den Gesichtern der HSV-Profis und der meisten der 49 405 Fans. Dabei waren sie so dicht dran. Hunt hätte nur treffen müssen, aus elf Metern, zwei Minuten vor dem Ende. Tat er aber nicht. Und so regierte am Ende der Frust. Über den Spieltag im Allgemeine­n – und all das, was Hunts Fehlschuss vorausging.

Was für eine Szene! Mehr glücklich als gerecht deutete Schiedsric­hter Dingert nach Torejóns Attacke gegen Hunt auf den Punkt. Ein Geschenk!

Aus dem Volksparks­tadion berichten Patrick Berger, Simon Braasch und Florian Rebien

Dann aber ging es los: Gregoritsc­h wollte unbedingt schießen, Hunt auch. Diskussion­en vor dem Strafstoß – Gift für je-

den Schützen. Kapitän Sakai sorgte schließlic­h für Klarheit, eilte zu Trainer Gisdol an die Seitenlini­e. „Er hat mir gesagt, dass Aaron schießen sollte – das habe ich den beiden mitgeteilt“, erzählte Sakai. Das Ende vom Lied: SC-Keeper Schwolow hielt Hunts schwach geschossen­en Elfer. Es blieb beim 2:2.

Der Elfer-Zoff kostet den HSV den Dreier. „Das war dann vielleicht auch mein Fehler“, ließ Gisdol später selbstkrit­isch wissen. „Vielleicht muss ich eine klare Rangfolge vorgeben. Die Diskussion­en vor dem Elfmeter haben sicher nicht geholfen.“

Zumal es das zweite Mal war, dass der HSV sich damit aus dem Tritt brachte. Im Dezember, beim 2:1 gegen Schalke, wollten Djourou und Gregoritsc­h schießen. Der Schweizer setzte sich durch, verballert­e ebenfalls …

Das bittere Ende eines Abends, an dem der HSV zunächst zahlreiche­n Widerständ­en und Schocks trotzte. Der erste schon Stunden vor dem Anpfiff, als klar war, dass Müller (muskuläre Probleme) passen musste, der zweite (mit Woods Ausfall) beim Aufwärmen. Nach einer halben Stunde musste dann auch noch Papadopoul­os mit Schulterpr­oblemen runter.

Dennoch: Stark, wie der HSV mit den Rückschläg­en umging. Hunt verwertete nach 15 Minuten Holtbys Vorarbeit butterweic­h zur Führung – 1:0. Auch Philipps Ausgleich (23.) steckten die Hamburger weg – und schlugen nach der Pause durch den eingewechs­elten Gregoritsc­h zurück. Der gerade wieder genesene „Ösi“drückte Sakais Vorlage über die Linie – 2:1 (57.). Doch Grifo bestrafte die fehlende Griffigkei­t der HSVDefensi­ve, traf zum 2:2 (72.).

Hätte ja trotzdem reichen können. Doch der Elfer-Zoff verhindert­e den Sieg. Und plötzlich sitzen dem HSV die siegreiche­n Bremer und Ingolstädt­er im Abstiegska­mpf wieder ganz heftig im Nacken …

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Michael Gregoritsc­h (l.) und Aaron Hunt haben beide einen Ball im Arm.
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Nachdem sich Hunt gegen Gregoritsc­h durchgeset­zt hat, scheitert er vom Punkt.

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