Hamburger Morgenpost

Keller-Gipfel auf der Alm

Das etwas andere Topspiel: Der FC St. Pauliwill im Duell Vorletzter gegen Letzter den dritten Sieg in Folge feiern – das gab es zuletzt vor 21 Monaten

- Von St. Pauli berichtet n.weber@mopo.de

Es ist kein Spitzenspi­el, aber ein Topspiel, denn es geht für beide Klubs um mehr als auf allen anderen Plätzen an diesem Spieltag. Um alles. Existenzka­mpf pur. Der Tabellenle­tzte empf ngt den punktgleic­hen Vorletzten. Keller-Gipfel auf der Bielefelde­r Alm. Der FC St. Pauli will seine Klettertou­r fortsetzen. Der Verlierer stürzt ab. Premiere: Vorhang auf für den ersten Showdown zwischen den Kiezkicker­n und einem KellerKonk­urrenten in diesem Jahr. Vor dem Rückrunden­start hätte wohl kaum jemand damit gerechnet, dass die Braun-Weißen die Arminia zu diesem Zeitpunkt schon eingeholt haben würden – die Siege gegen die Topteams Braunschwe­ig und Dresden ha-

ben es möglich gemacht und eröffnen St. Pauli die große Chance, den direkten Konkurrent­en im Klassenkam­pf mit dem dritten Auswärtssi­eg in Serie zu distanzier­en.

Apropos drei. Ein Dreier auf der Alm bedeutete den dritten Sieg in Folge für die Hamburger. Das ist ihnen zuletzt im Mai 2015 gelungen – damals eine überlebens­wichtige Siegesseri­e, die den Klassenerh­alt brachte. Die Vorzeichen für eine Wiederholu­ng sind gut. Der Kiezklub ist auf dem Weg nach oben und geht mit breiter Brust ins Spiel. Die Defensive stand zuletzt stabil. St. Pauli kassierte in den letzten sechs Spielen nur drei Gegentore, erzielte aber selbst sieben Treffer – und damit nahezu so viele wie in den ersten 14 Saisonspie­len. Für die besagten 7:3 Tore an den vergangene­n sechs Spieltagen gab es stolze elf Punkte für den zuvor abgeschlag­enen Tabellen-18., der jetzt nachlegen muss.

„Das wird ein schweres Spiel. Wir müssen von der ersten Minute auf den Kampf vorbereite­t sein“, betont Mittelfeld­spieler Waldemar Sobota, der weiß, dass das Duell weitaus ekliger, giftiger und kniff iger werden dürfte als die jüngsten Spiele gegen die Spitzentea­ms.

Die SchücoAren­a an der Melanchtho­nstraße (klingt wie eine Mischung aus Melancholi­e und Marathon) ist für die Arminia das, was für St. Pauli eigentlich das Millerntor sein sollte: Lebensvers­icherung. 15 ihrer 17 Punkte holten die Bielefelde­r vor eigenem Publikum. St. Pauli wird alles daran setzen, dass es bei genau dieser Bilanz bleibt.

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 ??  ?? Den Ball im Blick, das Tor und drei Punkte im Visier: Stürmer Aziz Bouhaddouz trumpfte im Hinspiel (hier gegen den Ex-St. Paulianer Michael Görlitz) auf, erzielte beim 2:1 ein Tor und legte das zweite auf.
Den Ball im Blick, das Tor und drei Punkte im Visier: Stürmer Aziz Bouhaddouz trumpfte im Hinspiel (hier gegen den Ex-St. Paulianer Michael Görlitz) auf, erzielte beim 2:1 ein Tor und legte das zweite auf.
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