Hart, aber herzerwärmend
KINO „Mein Leben als Zucchini“: Der Animationsfilm ist für einen Oscar nominiert
Icare leidet unter den Launen seiner alkoholkranken alleinerziehenden Mutter, die ihn Zucchini nennt. Als sie ihn mal wieder vermöbeln will, stößt sie auf Gegenwehr – und stürzt so unglücklich, dass sie stirbt. Daraufhin bringt der freundliche Polizist Raymond den Neunjährigen in das Heim von Madame Papineau, in das Kinder aufgenommen werden, mit denen es das Leben nicht gut meinte.
Anfangs macht Zucchini der ruppige Simon zu schaffen. Aber das gibt sich, und er beginnt sich in der Gemeinschaft wohlzufühlen. Er verliebt sich sogar in die neu hinzustoßende Camille, die mitansehen KONZERT DIE MOPOBEWERTUNG musste, wie ihr Vater erst ihre Mutter und dann sich selbst erschoss. Doch Camilles Tante will ihre Nichte zu sich holen, weil sie auf das Pflegegeld scharf ist. Das muss verhindert werden ...
Claude Barras’ Langfilmdebüt basiert auf einem Buch von Gilles Paris, das sich eher an Jugendliche und Erwachsene richtet. Und in der Tat: Die Gründe, derentwegen die Kinder im Heim gelandet sind, sind nicht ohne. Da geht es um Vernachlässigung, aber auch um Missbrauch und andere traumatische Erfahrungen.
Doch der oscarnominierte Film stellt ihren schweren Schicksalen überzeugend auch positive Erfahrungen und fürsorgliche Erwachsene wie den gutherzigen Polizisten Raymond und die patente Sozialpädagogin Rosy entgegen. Das sowie der hoffnungsvolle Ausgang der Geschichte machen „Mein Leben als Zucchini“auch für ein jüngeres Publikum geeignet.
Und dann sind da ja auch noch die liebenswerten Kinderfiguren, die in der aufwendigen Stop-Motion-Technik animiert wurden. Mit ihren großen ausdrucksstarken Augen blicken sie dem Zuschauer gewissermaßen direkt in die Seele.