Mordrätsel um Tiroler Banker
Die Leiche des vermissten Reinhard S. (47) wurde in einem Kofferraum entdeckt
Innsbruck – Aus einem Vermisstenfall in Tirol ist ein brutaler Mordfall geworden. Seit Tagen hatten Familie und Polizei nach Reinhard S. aus Thaur gesucht. Jetzt wurde die Leiche des 47jährigen Bankers im Kofferraum eines Pkw gefunden. Unter Tatverdacht steht ein Italiener, nach ihm wird europaweit gefahndet.
Noch ist völlig rätselhaft, was genau passierte. Reinhard S., der in Innsbruck in der Nationalbank arbeitete, hatte im Internet einen Mitsubishi zum Verkauf angeboten. Ein Italiener interessierte sich dafür, die Männer sollen sich vergangenen Dienstag getroffen haben. Der Italiener (41) hatte sich in einem örtlichen Gasthof eingemietet. Er war mit einem Audi A 6 angereist, das Auto, in dem jetzt die Leiche gefunden wurde.
Am Mittwoch hatte die Frau von Reinhard S. eine mysteriöse SMS von ihrem Mann bekommen. Darin stand, in fehlerhaftem Deutsch, dass er sich mit einer anderen Frau nach Spanien abgesetzt habe. Keine Sekunde glaubte die Ehefrau, dass die SMS von ihrem Mann sein könnte und erstattete eine Vermisstenanzeige.
Unterdessen kam am Freitag ein Mann zu dem Gasthof, um die Zimmerschlüssel des Italieners zurückzugeben. Gleichzeitig traf ein Abschleppwagen ein, der den Audi des Italieners abholen wollte, angeblich wegen eines Defekts des Autos.
Doch die Ermittler, die den Italiener bereits im Visier hatten, verhinderten das. Und entdeckten bei der Durchsuchung des Audis die Leiche im Kofferraum. Mit dem Italiener konnten sie zunächst Kontakt aufnehmen, inzwischen ist er untergetaucht. Getötet wurde S. laut Polizei durch einen „Angriff auf den Hals“. Zu der Tat sei es möglicherweise in der Wohnung des Opfers gekommen. Die genauen Umstände seien noch nicht geklärt.