HSV: Nie wieder Elfer-Theater!
Die Konsequenzen aus der Posse:
Verbaselt! Ein verschossener Elfmeter kostete den HSV den Sieg gegen Freiburg. Kann passieren. Nicht aber der Streit, der vor der Ausführung entbrannte. Markus Gisdol sorgt nun dafür, dass das nie wieder passiert. Zumindest die Laune stimmte schon wieder am Tage nach dem Schlamassel. Wie denn der Trainingsablauf der kommenden Woche sei, wurde Gisdol gefragt – und er verblüffte. „Montag, Dienstag, Mittwoch Urlaub!“, verriet der Coach, blickte kurz in verdutzte Gesichter und lachte dann. Punkt für Gisdol. Die Arbeit geht weiter nach diesem 2:2, na klar. Und auch die Ansagen werden deutlicher. Vor allem, wenn es um Strafstöße geht.
Wieder Elfer-Zoff beim HSV. Wie schon im Dezember gegen Schalke, als Johan Djourou und Michael Gregoritsch sich um die Ausführung stritten – und Djourou verballerte. Nun diskutierten Gregoritsch und Aaron Hunt, ehe Letzterer sich durchsetzte – und verschoss. Szenen wie diese soll es beim HSV nie wieder geben, verspricht Gisdol – und nimmt den Fehlschuss auf seine Kappe!
„Ich trage sicher auch Schuld daran“, erklärte der Trainer, der den Fehler im Elfer-System erklärt. „Ich habe vor dem Spiel Bobby Wood als Schützen benannt. Als er dann nicht spielen konnte, haben wir es versäumt, einen Ersatzschützen auszumachen.“
Prompt kam es zur folgenschweren Diskussion zwischen Hunt und Gregoritsch am Elfmeterpunkt, beide mit einem Ball unter dem Arm, ein Bild für die Götter. Kapitän Gotoku Sakai überbrachte schließlich die Entscheidung von der Seitenlinie: „Der Trainer hat gesagt, Aaron soll schießen.“
Hunt beteuerte später zwar, das unsägliche Vorspiel habe ihn nicht beeinflusst. Förderlich aber war das Theater sicher nicht. Deshalb betonte Gisdol: „Künftig wird es klare Ansagen geben.“So wird der Trainer neben seinem Erstschützen wohl auch direkt einen zweiten bestimmen, der im Zweifelsfall übernehmen kann.
Nie wieder Elfer-Zoff. Eine Ansage von Gisdol, der sich künftig alle beugen müssen. Oder? Ob er sich denn beim nächsten Mal wieder wegschicken lassen würde, lautete die Frage an Gregoritsch. Da zuckte der Österreicher kurz, antwortete dann keck: „Wenn ich auf dem Feld bin, denke ich: nein!“Das sollte er dann aber besser vorher abklären. Sonst gibt’s für ihn noch Ärger mit dem Chef.
Vom HSV berichten Simon Braasch und Florian Rebien