Hamburger Morgenpost

Schwarzseh­en oder umschalten?

Für die meisten Hamburger bleibt in Sachen Fernsehen alles beim Alten. TV- Experten am MOPO-Telefon

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„Umschalten statt abschalten“, „ab 29. März bleibt der Bildschirm schwarz“– TVZuschaue­r sind verunsiche­rt, was mit den Schlagwort­en, die im Zusammenha­ng mit der Abschaltun­g des bisherigen Standards DVB-T und dem neuen Antennenfe­rnsehen DVB-T2 HD täglich im Fernsehen zu sehen sind, auf sie zukommt. Stefan Schinzel („freenet TV“), Jörg Meyer („Zattoo“) und Bernd Thielk („willy.tel“) beantworte­ten am Telefon die Fragen der MOPO-Leser.

Was genau ist DVB-T2?

DVB-T2, der Nachfolger von DVB-T, eine Technik, über die TV-Signale über Funk per Antenne empfangen werden, macht Übertragun­gen in HD-Qualität möglich. Der Nachteil: Die alten DVBT-Empfangsge­räte können die neue Technik nicht verarbeite­n. Außerdem wird das Privatfern­sehen mit dem neuen DVB-T2 kostenpfli­chtig.

Bin ich als Nutzer eines Kabelansch­lusses, einer Satelliten­antenne oder eines IPTV-Anschlusse­s auch von der Umstellung betroffen?

Nein. Rund 90 Prozent der Hamburger Fernsehzus­chauer schauen über Kabel oder Satellit und müssen sich um gar nichts kümmern, für sie bleibt alles beim Alten.

Woran erkenne ich, dass ich zu den rund zehn Prozent gehöre, die ein neues Empfangsge­rät oder einen neuen Fernseher brauchen?

Ganz einfach: Wenn bei Ihnen ein Banner über den Bildschirm läuft mit der Info „Am 29. März wird Ihr Gerät abgeschalt­et“, sind Sie betroffen.

Was genau muss ich dann tun, um weiter fernsehen zu können?

Deutschlan­ds!“Der Markt ist mit viel Liebe zum Detail und zu Hamburg eingericht­et. Ein Besuch ist auch unabhängig von einem Einkauf ein Erlebnis – ein Hingucker ist unter anderem die historisch­e Ecke mit 150 Jahre alten Bodenflies­en (Foto).

Auch das Angebot an Zeitungen und Zeitschrif­ten ist preisgekrö­nt – als bestes Presserega­l Deutschlan­ds 2016!

Und dafür gibt es von uns die Auszeichnu­ng „MOPO-Zeitungshä­ndler des Monats Februar 2017!“ Das Streaming-Abo zum Beispiel von „Zattoo“, dem europaweit größten Internet-TV-Anbieter, ist ganz einfach per App herunterzu­laden und kostet 99 Euro pro Jahr (oder zehn Euro im Monat). Der Preis gilt für mehrere Geräte, auch für Tablets und Smartphone­s, man muss kein Endgerät dazukaufen und kann das Angebot 30 Tage lang kostenlos ausprobier­en. Die Fernseh-Profis Bernd Thielk (v. l.), Jörg Meyer und Stefan Schinzel gaben bei der MOPO-Aktion kompetent Auskunft.

Die öffentlich-rechtliche­n Rundfunkpr­ogramme sind weiterhin frei und ohne laufende Zusatzkost­en zu empfangen – dafür zahlen Sie schließlic­h die GEZ-Gebühren. Privatsend­er wie RTL oder Pro Sieben sind ausschließ­lich im Programmpa­ket von „freenet TV“gegen eine Jahresgebü­hr von 69 Euro zu empfangen. Für den Empfang ist zusätzlich ein Receiver erforderli­ch – die gibt es ab 50 Euro aufwärts.

Muss ich dafür bei „freenet“ein Abo abschließe­n?

Nein, Abos wird es voraussich­tlich erst am Sommer geben – für 5,57 Euro im Monat. Wer bereits einen DVB-T2 HD-fähigen Fernseher besitzt (zu erkennen am grünen DVB-T2 HD Logo), kann diesen mit einem TV-Modul

von „freenet TV“aufrüsten. Alle anderen greifen auf einen „freenet TV“-fähigen Receiver zurück. Dann kaufen Sie zum Beispiel bei Media Markt für 69 Euro eine Guthabenka­rte, die für ein Jahr freigescha­ltet wird. Die ersten drei Monate sind kostenlos. Wichtig: Antennennu­tzer

DVB-T2 steht für die Kombinatio­n eines neuen digitalen terrestris­chen Übertragun­gsstandard­s für Fernsehen und des ebenfalls neuen Standards zur Videokompr­ession (HEVC). Fast alle Geräte, die in den letzten Jahren unter der Kennung „DVBT2“verkauft wurden, sind nicht in der Lage, die in Deutschlan­d müssen am 29. März einen Senderdurc­hlauf durchführe­n, um alle neuen Programm zu empfangen.

Ich habe zwei Fernseher zu Hause. Benötige ich für jeden ein eigenes Empfangsge­rät?

Ja, jedes Fernsehger­ät, das nicht über einen DVB-T2 HD-Empfänger verfügt, benötigt ein separates Empfangsge­rät.

Wäre es für mich günstiger, auf TV Streaming (Internetfe­rnsehen) umzustelle­n?

DVB-T2

zum Einsatz kommende Variante von DVB-T2 mit HEVC (= DVB-T2 HD) zu empfangen. Verbrauche­r sollten beim Kauf eines neuen TV-Geräts jetzt darauf achten, dass der Fernseher das grüne DVB-T2-Logo trägt und mit einem CI-Schacht ausgestatt­et ist, einer Schnittste­lle von DVBEmpfang­sgeräten.

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Zehn Prozent der Hamburger sind von der Umstellung betroffen, müssen jetzt reagieren.
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