Weltgrößte Segelyacht vor Gibraltar festgesetzt
Es geht um unbezahlte Rechnungen. Kieler Werft klagt gegen russischen Auftraggeber
Von JANINA HEINEMANN
Dumm gelaufen: Erst vor knapp zwei Wochen lief die in Kiel gebaute größte Segelyacht der Welt vom Stapel, nun liegt das Protz-Objekt „A“in Gibraltar fest. Offenbar gibt es einen Streit zwischen der Werft Nobiskrug und dem Auftraggeber. Es geht um unbezahlte Rechnungen in Höhe von 15,3 Millionen Euro.
Am Mittwoch steuerte die Megayacht den Hafen von Gibraltar an, aber aus dem geplanten kurzen Tankstopp wurde ein „Schiffsarrest“. Vorerst darf die Crew nicht weiterfahren, das Schiff wurde beschlagnahmt und unterliegt nun einer örtlichen Behörde. Ein Anwalt aus Gibraltar reichte im Auftrag von Nobiskrug beim obersten Gericht des britischen Überseegebietes eine Klage wegen Vertragsbruch ein.
In dem Papier heißt es, die letzte Rechnung in Höhe von 9,8 Millionen Euro sei nicht bezahlt worden. Außerdem geht es um rund 5,5 Millionen Euro für Subunternehmer sowie Zinsen und Gebühren. Ein Sprecher der Yacht sagte, über die Restzahlung der 9,8 Millionen Euro sei bereits verhandelt worden. Es sei dabei um die Behebung von Mängeln gegangen. Die offene Rechnung war eigentlich am 27. Januar fällig, am 3. Februar wurde das Schiff offiziell übergeben.
Der Sprecher sagte, das Geld befinde sich auf einem Treuhandkonto und solle freigegeben werden, sobald der Streit beendet ist. Heute sollen beide Seiten vor dem Supreme Court aussagen. Nach Angaben der Hafenbehörde von Gibraltar hat die örtliche Justiz Erfahrung in Arrest-Verfahren. „Wir können solche Situationen schnell und schmerzlos lösen“, wird der zuständige Gerichtsbeamte Liam Yeats zitiert.