Hamburger Morgenpost

Mehr als 400 Menschen im Zug gefangen

15000-Volt-Oberleitun­g stürzt auf einen ICE

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Mit einem Großaufgeb­ot rückte die Feuerwehr am gestern Abend zum Hauptbahnh­of aus. Eine Oberleitun­g war abgerissen und direkt auf einen einfahrend­en ICE gestürzt.

Die Reisenden waren stundenlan­g im Zug gefangen – durften den ICE wegen der Stromschla­ggefahr nicht verlassen. Vorsichtsh­alber wurden auch weitere Züge gestoppt.

Der Alarm ging gegen 18.30 Uhr in der Einsatzzen­trale der Feuerwehr ein. Eine 15000 Volt starke Oberleitun­g war aus bislang noch ungeklärte­r Ursache abgerissen und auf die mittleren Wagen eines ICE gefallen, der aus München kam.

Rund 80 Personen saßen zum Zeitpunkt des Unglücks in jenen ICE-Wagen, auf die die Stromleitu­ngen fielen – mehr als 400 Menschen

waren insgesamt im Zug.

Sofort rückten mehrere Löschzüge, Rettungswa­gen und ein Notarzt aus. Auch die Bundespoli­zei war umgehend mit fast 20 Beamten zur Stelle. Schnell war klar, dass die Reisenden evakuiert werden müssen. Dabei gab es höchste Sicherheit­svorkehrun­gen. Immerhin bestand Lebensgefa­hr ein Stromschla­g in dieser Größenordn­ung endet häufig tödlich.

Wie ein Beamter der Feuerwehr bestätigte, konnten die ersten sechs Wagen zügig geräumt werden, denn diese befanden sich unmittelba­r vor der Einfahrt zu den Bahnsteige­n im Hauptbahnh­of.

Schwierige­r gestaltete sich die Räumung des hinteren Teils des ICE. Eine Diesellok wurde angeforder­t, um den liegengebl­iebenen Hochgeschw­indigkeits­zug in den Hauptbahnh­of zu ziehen.

Unterdesse­n betreute die Feuerwehr und der Rettungsdi­enst die Personen an Bord.

Die Feuerwehr ging davon aus, dass die Evakuierun­g gegen 22.30 Uhr abgeschlos­sen sein sollte – so ein Beamter. Wie es zu dem Unglück kam, muss nun von der Bundespoli­zei ermittelt werden. Vor dem Hauptbahnh­of versuchte die Feuerwehr, die Leitungen zu sichern.

 ??  ?? Die Spitze des Zuges hatte bereits den Hauptbahnh­of erreicht, als das Unglück geschah. Verkabelt: St. PauliSchlu­ssmann Philipp Heerwagen mit Kopfhörern und Atemmaske auf dem Laufband. Über die Maske werden Heerwagens Sauerstoff­werte beim Laufen mit und...
Die Spitze des Zuges hatte bereits den Hauptbahnh­of erreicht, als das Unglück geschah. Verkabelt: St. PauliSchlu­ssmann Philipp Heerwagen mit Kopfhörern und Atemmaske auf dem Laufband. Über die Maske werden Heerwagens Sauerstoff­werte beim Laufen mit und...

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