Musik macht uns fitter
St. Pauli-Torwart Philipp Heerwagen im Ausdauer- und Krafttest. Ergebnis: Fast 25 Prozent mehr Energie
Von MAX WEINHOLD
Beim Bankdrücken im Fitnessstudio oder zum Joggen um die Alster – für viele ist Musik beim Sport ein Muss. Nicht ohne Grund: Lieblingslieder können die Leistungsfähigkeit steigern – auch bei Spitzensportlern. Das hat das Experiment der Musikplattform „Deezer“mit St. Pauli-Schlussmann Philipp Heerwagen (33) bewiesen.
„Für unsere Mannschaft spielt Musik eine große Rolle“, sagt Philipp Heerwagen, Torhüter des FC St. Pauli. „Nach dem Training für die Atmosphäre oder im Bus auf dem Weg zum Spiel. Auch direkt vor Anpfiff hilft Musik vielen Jungs bei der Konzentration.“Heerwagen muss es wissen – er ist der DJ der Kiezkicker, legt in der Kabine die richtigen Tracks zur Motivation und Einstimmung auf den Hexenkessel Millerntor auf.
„Die jungen Kollegen stehen auf HipHop und Rap“, weiß der 33-Jährige. „Persönlich höre ich zurzeit gern ruhigere Tracks von Fritz Kalkbrenner“– so auch beim Experiment. Bevor Heerwagen in die Beinpresse geht, steht für den Keeper zunächst das Laufband auf dem Programm. Drei verschiedene Geschwindigkeitsstufen, jeweils zwei Mal mit und ohne Kopfhörer. „Die Playlist habe ich vorher zusammengestellt“, erklärt Heerwagen. Mit dem „DeezerFlow“werden per Algorithmus passende Titel hinzugefügt.
Während der Belastung wird beim Torwart die Energieentwicklung gemessen. Ohne das Resultat zu kennen, steht für Heerwagen fest: „Ein riesiger Unterschied. Die Intervalle kamen mir mit Musik deutlich kürzer vor. Das gibt einem richtig viel Kraft. “
Auch die Zahlen beweisen: Mit seiner Musik auf den Ohren liegt Heerwagens Energieproduktion um fast 25 Prozent höher!
Den Grund dafür kennt Versuchsleiter Prof. Dr. Klaus-Michael Braumann: „Musik löst positive, entspannende Emotionen aus. Das Belastungsempfinden ist außerdem geringer.“