Exorzist muss im Gefängnis schmoren
Sohn (16) für den qualvollen Tod der Mutter verurteilt
Frankfurt/Main – Wegen einer Teufelsaustreibung mit tödlichem Ausgang an einer 41jährigen Südkoreanerin hat das Landgericht Frankfurt am Main die Hauptangeklagte zu sechs Jahren Haft verurteilt. Der 16-jährige Sohn des Opfers und vier weitere Angehörige kamen mit Bewährungsstrafen zwischen anderthalb Jahren und zwei Jahren davon.
Den qualvollen langsamen Tod der Frau in einem Frankfurter Hotel wertete das Gericht laut Urteil als schwere Körperverletzung mit Todesfolge.
Die Tat ereignete sich am 5. Dezember 2015 im Zimmer 433 eines großen Frankfurter Hotels: Als die 41-Jährige mitten in der Nacht begann, Selbstgespräche zu führen und um sich zu schlagen, entschieden sich ihre fünf Angehörigen zu einer Teufelsaustreibung.
Dabei sollen sie die Frau auf den Boden gedrückt, sie geschlagen und getreten und ihr ein Handtuch sowie einen mit Stoff bezogenen Kleiderbügel in den Mund geschoben haben – woran die Frau erstickte.
Der Staatsanwaltschaft zufolge hatte das Opfer zuvor Kurz vor der Urteilsverkündung im Gericht: Der 16-jährige Sohn des Opfers versteckt sein Gesicht hinter einer Akte.
ein zweistündiges qualvolles Martyrium erlitten. Angeklagt waren neben dem 16-jährigen Sohn der Frau noch dessen ebenfalls 16 Jahre alter Cousin sowie die 44jährige Cousine der getöteten Frau, deren 22 Jahre alter Sohn und ihre 19-jährige Tochter. Die 44-Jährige war dem Urteil zufolge die Haupttäterin. Sie hatte sich der Anklage zufolge „angemaßt, über Leben und Tod zu entscheiden“, sie sei die treibende Kraft bei der Teufelsaustreibung gewesen und habe dem Opfer zuletzt auch das Tuch und den Kleiderbügel
Der Begriff Exorzismus leitet sich ab vom griechischen Wort „exorkismós“, das so viel wie „Hinausbeschwören“bedeutet. Teufelsaustreibungen sind in vielen Religionen verbreitet. In der katholischen Kirche war der Exorzismus im Mittelalter gang und gäbe. Heute unterliegt er strengen Auflagen. Immer wieder sind entsprechende Rituale auch Gegenstand in Filmen, am bekanntesten ist sicherlich der US-Horrorstreifen „Der Exorzist“, der 1973 erschien.
in den Mund
gesteckt.