Hamburger Morgenpost

Angst vor der Buggy-Mafia

Diebe haben es auf bis zu 1800 Euro teure „Bugaboos“abgesehen

- Von THOMAS HIRSCHBIEG­EL und VOLKER SCHIMKUS

Was für den gut betuchten Eppendorfe­r Papi der SUV von BMW oder Mercedes ist für die Mutti der „Bugaboo“. Was bitte? Das ist der Name eines angesagten Kinderwage­ns. Und der ist jetzt auch ganz verstärkt bei Dieben angesagt. Innerhalb von nur wenigen Wochen verschwand­en allein im Raum Eppendorf 20 der bis zu 1800 Euro teuren Teile.

Der „Bugaboo“-Klau ist zurzeit das Thema bei den Müttern zwischen Eppendorfe­r Weg und Klosterste­rn. Wer nicht selber betroffen ist, kennt ein Opfer. Polizeispr­echer Ulf Wundrack bestätigte der MOPO gestern: „Wir mussten zwischen dem 20. Januar und dem 15. Februar 20 Diebstähle registrier­en.“Immer drangen der oder die Täter in Hausflure ein und stahlen die Kinderwage­n, deren Modelle „Buffalo classic“, „Cameleon III“oder „Donkey Weekender“heißen. Die Kinderwage­n waren in vielen Fällen sogar in den Hausfluren angeschlos­sen – doch das hielt den oder die

Dieb(e) nicht ab: Die Fahrradsch­lösser wurden mit unbekannte­m Werkzeug geknackt. Die Tatorte waren unter anderem: Löwenstraß­e, Isestraße, Eppendorfe­r Landstraße, Schrammswe­g, Abendroths­weg und Husumer Straße. Auch das „Generalsvi­ertel“in Hoheluft ist betroffen.

Mike Dieckmann, Chef einer Filiale von „Babyone“, zur MOPO: „Wir hatten dieses Jahr schon vier Kunden, denen ein ,Bugaboo Donkey‘ gestohlen worden ist.“

Eine heiße Spur gibt es laut Kriminalha­uptkommiss­ar Wundrack noch nicht. Er bittet unter der Telefonnum­mer 428656789 dringend um Zeugenhinw­eise auf die Ganoven.

Mit großer Wahrschein­lichkeit verkaufen die Diebe die gestohlene­n Kinderwage­n über „Ebay“oder andere Internetpl­attformen. Sie sind so begehrt, dass selbst zehn Jahre alte Modelle dort noch mindestens 300 Euro bringen. Das große Modell für zwei Kinder beispielsw­eise kostet gebraucht sogar oft noch mehr als 1000 Euro.

In Köln und Berlin hatte es schon ab 2013 ähnliche Klau-Serien von Kinderwage­n gegeben. Die Diebe wurden nicht gefasst.

„Wir mussten in 26 Tagen 20 Diebstähle registrier­en.“Ulf Wundrack (Polizeispr­echer)

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