Ganz schön peinlich, Herr Senator!
Wie der oberste Dienstherr der Polizei zum Verbrechens-Opfer wurde
„Sichern Sie Ihr Heim!“Hamburgs Polizei wird nicht müde, die Hamburger aufzufordern, Fenster und Türen wirksam zu schützen. Ausgerechnet bei ihrem obersten Dienstherrn, Innensenator Andy Grote (SPD), aber hat man das nicht hinbekommen. Einbrecher gelangten über die Balkontür in seine Wohnung auf St. Pauli.
Seit 17 Jahren lebt der 48jährige Politiker schon auf dem Kiez. „Sehr gern“, wie er betont. Doch der für seinen Personenschutz zuständigen StaatsschutzAbteilung des Landeskriminalamts (LKA) bereitet sein Wohnsitz Kopfweh. Bei seiner Amtseinführung 2016 wurde ein „Schutzkonzept“erstellt. Wohnungstür und Fenster sollten einwurfsicher umgebaut werden. Nach MOPO-Informationen waren die Arbeiten aber aus unbekanntem Grund noch nicht abgeschlossen.
Ende September konnte ein Mann (46) gerade noch gefasst werden, bevor er im Wohnhaus des Senators Beute machen konnte. Doch jetzt gelangte ein Täter in die Wohnung Grotes. Wie? Dazu schweigt Hamburgs Polizei. Offenbar gab es aber auch keine Alarmanlage. Denn nach Informationen des „Abendblattes“war es Grote selbst, der die Tat bemerkte, als er in seine Wohnung zurückkehrte. Derzeit ist Grote im Urlaub, war gestern nicht zu sprechen.
Die Polizei geht nicht von einem politischen Hintergrund aus. Es habe in der Gegend Einbrüche nach ähnlichem Muster geben. Unklar ist auch, ob bei Grote etwas gestohlen wurde und falls ja was.
Jetzt wird das Wohnhaus, ähnlich wie bei Bürgermeister Scholz in Altona, rund um die Uhr von Polizisten bewacht. Gleichzeitig tüfteln die Staatsschutz-Experten an einem Konzept, damit ihr Dienstherr künftig ruhig schlafen kann.