Endlich! Senat will die S-Bahn sanieren
Neue Züge, Zäune und bessere Technik sollen die Serie von Pannen bald beenden
Von MIKE SCHLINK
Ob defekte Weichen, kaputte Schienen oder Personen auf den Gleisen – die Probleme bei der Hamburger SBahn haben in den vergangenen Wochen extrem zugenommen. Nun reicht es dem Senat! Mit einem SechsPunkte-Plan will er das SBahn-Chaos lösen.
Wie aus der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter (SPD) und Martin Bill (Grüne) hervorgeht, wurden bereits 2015 im Rahmen des Mobilitätskonzepts für Olympia 2024 Maßnahmen entwickelt, um den S-Bahn-Betrieb zu verbessern.
Nach Absage der Hamburger Bewerbung wurde dieser Plan aber weiterverfolgt – nun soll er greifen. „Die Probleme der letzten Wochen zeigen, wie wichtig es ist, auch im Störungsfall schnell reagieren zu können“, sagt Buschhüter. Die S-Bahn-Infrastruktur müsse weniger störanfällig und flexibler werden. „Zusätzliche Fahrzeuge sind bereits bestellt, nun wollen wir die Streckentechnik zügig auf den neuesten Stand bringen“, sagt Bill.
Konkret bedeutet das: Am Hauptbahnhof soll die sogenannte Stromspeiseanlage umgebaut werden. Dadurch sollen künftig Züge auf benachbarten Stationen starten können, wenn es am Hauptbahnhof zu Problemen kommt. Außerdem sollen in den Bereichen Harburg und Rothenburgsort die Weichen- und Signal-Anlagen ausgetauscht werden.
Bestimmte S-Bahn-Bereiche sollen außerdem eingezäunt werden, damit niemand mehr auf die Schienen gelangen kann. Zudem sollen einige Bahnsteige verlängert und zusätzliche Abstellund Wendemöglichkeiten geschaffen werden.
Die Kosten für die Maßnahmen trägt der Bund, der für Aus- und Umbauten im Schienenverkehr extra einen Geldtopf eingerichtet hat. Im Frühjahr wird es zwischen Bund und Deutscher Bahn Gespräche über die Maßnahmen geben.
„Infrastruktur muss künftig weniger störanfällig werden.“Thorben Buschhüter, SPD