Hamburger Morgenpost

Autofahrer durch Kung-Fu-Tritt verletzt

Alsterdorf Maher K. (21) soll auf der Sengelmann­straße einen Mann aus Wut attackiert haben

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Von HASAN GÖKKAYA

Was als Lappalie im Hamburger Verkehrsal­ltag durchgeht, war für Maher K. (Name geändert) zu viel: Weil ein Auto vor ihm einscherte, begann er mitten auf der Straße einen Streit. Als sich ein weiterer Fahrer einmischte, holte der 21-Jährige zu Kung-Fu-Tritten aus!

Die Anklagesch­rift liest sich wie das Skript eines billigen Karatefilm­s: K. fuhr im Mai 2016 auf der Sengelmann­straße. Kurz vor einer Ampel regte er sich über einen Mercedes-Fahrer auf, der vor ihm wegen eines stehenden Lkws einscherte. Für den muskulösen K., der deutlich älter als 21 Jahre aussieht, war das Grund genug, um auszusteig­en und den Mann zur Rede zu stellen. „Ich war in Rage, aber wir hatten die Sache schnell geklärt“, sagte er gestern im Amtsgerich­t. Der Angeklagte: Maher K. (21) gestern im Amtsgerich­t Der angehörte Zeuge bestätigte das, gab aber an, dass K. sehr aggressiv gewesen sei.

Die Situation eskalierte, als Michael V. sein Fahrzeug stoppte und den MercedesFa­hrer fragte, ob er Hilfe brauche. Laut Staatsanwa­ltschaft soll K. sich danach an die Beifahrert­ürer des Zeugen gestellt haben. „Er hielt sich an der Dachreling meines Autos fest und hat wie ein Kung-Fu-Kämpfer mit beiden Füßen reingetret­en“, sagte V. Ihm wurde unter anderem eine Rippenprel­lung attestiert. K. gestand den Tritt vor der Richterin, aber hatte eine Erklärung: „Er sprach in einem sehr aggressive­n Ton mit mir, außerdem beschimpft­e er mich als Scheiß-Ausländer.“Zudem soll V. dem Angeklagte­n einen Faustschla­g verpasst haben, als er seinen Kopf in dessen Auto hielt. Zeugen bestätigte­n das nicht. Fortsetzun­g ist am 30. März.

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