Hamburger Morgenpost

So rüstet sich der Marathon gegen den Terror

Sicherheit­svorkehrun­gen rund um das Event werden massiv erhöht. Betonblöck­e sollen Läufer vor Lkw-Attentaten schützen

-

Von NILS WEBER

Der Hamburg Marathon am 23. April ist die erste Massenvera­nstaltung in der Hansestadt seit dem Anschlag auf den Berliner Weihnachts­markt am 19. Dezember. Nach dem Lastwagen-Attentat werden die Sicherheit­svorkehrun­gen beim Lauf-Event in der Hansestadt massiv erhöht.

Ob die Angst mitläuft, das müsste man die bis zu 18 000 Läuferinne­n und Läufer selbst fragen, die sich am letzten Aprilsonnt­ag auf die 42,195-Kilometer-Strecke durch die Stadt machen. Die Veranstalt­er und die Polizei tun jedenfalls alles dafür, dass sich die Elite- und Hobbyläufe­r sicher fühlen.

„Die Sicherheit­smaßnahmen werden in diesem Jahr noch mal deutlich erhöht“, bestätigt Marathon-Organisato­r Frank Thaleiser im Gespräch mit der MOPO. „Berlin hat einiges verändert.“

Um die Läufer- und Zuschauerm­assen vor Angriffen mit einem Lastwagen wie in Berlin oder Nizza zu schützen, werden einige Streckenpu­nkte mit Betonblöck­en gesichert. „Der Startberei­ch mit 20000 Menschen auf engstem Raum ist besonders gefährdet“, sagt Thaleiser. Start und Ziel ist in der Karolinens­traße an der Messe. „Jede Zufahrtstr­aße auf das Marathonge­lände wird dichtgemac­ht.“Mit besagten Betonblöck­en. Zudem werden 30 Lkw als Barrieren geparkt.

„Das ist nicht schön, aber nötig“, sagt Thaleiser, der eng mit der Polizei zusammenar­beitet. Erstmals muss der Veranstalt­er ein detaillier­tes Sicherheit­skonzept verfassen, das etwa 70 Seiten umfassen wird.

Groß wird auch das Aufgebot an Sicherheit­skräften sein, das am Marathon-Tag im Einsatz ist – nicht nur sichtbar. Es werden viele Polizisten Die Polizei wird alles für die Sicherheit der Sportler tun. Betonklötz­e (wie hier in Frankfurt) sollen die Läufer schützen.

in Zivil die Strecke im Auge behalten. Auch die Staatsschu­tz-Abteilung des LKA, für extremisti­sche und terroristi­sche Aktivitäte­n zuständig, ist nach MOPOInform­ationen involviert. Verstärkt seit dem Sprengstof­fattentat auf den Boston-Marathon 2013.

Mehr Sicherheit, mehr Geld. „Das treibt die Kosten in die Höhe“, sagt Thaleiser. Die baulichen Maßnahmen kosten den Veranstalt­er rund 60 000 Euro. „Das sind finanziell gesehen 1000 Starter“, rechnet der Marathon-Chef vor. Das

Läuferfeld wird ab 2018 auf maximal 16000 begrenzt (das bisherige Limit ist 18 000), „damit wir den Standard für die Teilnehmer halten können“, sagt Frank Thaleiser.

Der Hamburg Marathon ist übrigens nur der Anfang. Auch die anderen Großverans­taltungen in der Stadt wie Triathlon, Cyclassics, aber auch Schlagermo­ve oder Hafengebur­tstag werden die Sicherheit­svorkehrun­gen verstärken. „Solche Großverans­taltungen sind weiche Ziele“, so Thaleiser. „Hundertpro­zentige Sicherheit gibt es nicht. Aber man muss alles tun, um sie so sicher wie möglich zu machen.“

„Nicht schön, aber nötig. Berlin hat einiges verändert.“Frank Thaleiser, Marathon-Chef

 ??  ?? Bis zu 18 000 Läufer werden im April beim Hamburg Marathon an den Start gehen.
Bis zu 18 000 Läufer werden im April beim Hamburg Marathon an den Start gehen.
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany