Hamburger Morgenpost

Moscheen-Verband hetzt gegen Demokratie

Ditib-Vertreter sorgt mit Facebook-Post für Kritik. CDU fordert Konsequenz­en

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Von RENATE PINZKE

Der türkische Islamverba­nd Ditib steht erneut im Kreuzfeuer der Kritik. Der Vorsitzend­e eines Moscheenve­reins in Wilhelmsbu­rg, Ishak Kocaman, postete auf Facebook demokratie­feindliche Parolen und hetzt gegen Nicht-Muslime.

Wie die Sendung „Panorama 3“berichtete, verfasste Kocaman auf Facebook Beiträge auf Türkisch, die keinen Hehl aus seiner antidemokr­atischen Grundhaltu­ng machen: „Demokratie ist für uns nicht bindend“oder „Ich spucke auf das Gesicht der Türken und Kurden, die nicht den Islam leben. Was für einen Wert haben sie schon, wenn sie keine Muslime sind?“

Für die CDU ist nun „das Ende der Fahnenstan­ge“erreicht. Nach Vorwürfen der Spionage im Auftrag Ankaras sowie Hetze gegen das Weihnachts­fest steht nun auch der Hamburger DitibLande­sverband in der Kritik. „Es ist ein konsequent­es staatliche­s Eingreifen gefragt. Der Staatsvert­rag mit Ditib muss umgehend ausgesetzt werden“, fordert CDUFraktio­nschef André Trepoll. Das wäre ein „starkes politische­s Signal, dass wir das nicht tolerieren“, so Trepoll weiter. Er fordert zudem die Generalsta­atsanwalts­chaft auf, die Äußerungen Ishak Kocaman ist Chef eines Ditib-Moscheenve­reins.

strafrecht­lich zu prüfen. Für die FDP ist mit den erneuten Vorwürfen „noch einmal deutlich geworden, wie weit Teile der Ditib als Vertragspa­rtner der Stadt Hamburg sich von unseren Verfassung­swerten entfernt haben“, so die Abgeordnet­e Anna von Treuenfels-Frowein. Der rot-grüne Senat könne diese massiven Vorwürfe nicht länger wegmoderie­ren. „Jetzt ist die Zeit, Stellung zu beziehen“, so Treuenfels-Frowein.

Der Senat hält indes weiterhin am Islam-Staatsvert­rag auch mit Ditib fest. Er wurde mit verschiede­nen Religionsg­emeinschaf­ten geschlosse­n, um z.B. die Rechte muslimisch­er Mitbürger zu stärken oder die Mitsprache am Religionsu­nterricht in Schulen zu ermögliche­n. Der Senat setzt auf Dialog, in der Bürgerscha­ft wurde ein entspreche­nder Antrag abgestimmt. Und der „wird eins zu eins umgesetzt. Die Gespräche führt Staatsrat Christoph Krupp“, so Senatsspre­cher Jörg Schmoll.

Derweil setzt der CDULandesv­erband bei der Integratio­n auf die Vermittlun­g deutscher Leitkultur wie der freiheitli­ch demokratis­chen Grundordnu­ng, dem Bekenntnis zum Gewaltmono­pol des Staates oder der Gleichbere­chtigung von Mann und Frau. „Wir müssen klar formuliere­n, was für uns wichtig und unverzicht­bar ist“, so Karin Prien. Dabei dürfe es auch keine Tabuisieru­ngen geben – ob Kinderehen oder Ehrenmorde, so Prien weiter.

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