Hamburger Morgenpost

Elfer-König Petric rüffelt HSV-Stars

Kroate erzielte die letzten Siegtore gegen die Bayern. Streit um den Ball erzürnt den „Magier“

- Vom HSV berichtet FLORIAN REBIEN f.rebien@mopo.de

19 Grad, strahlende­r Sonnensche­in. Mladen Petric (36) genießt das Leben als „Fußball-Rentner“in Athen, wo er im vergangene­n Sommer seine Karriere bei Panathinai­kos beendet hat. Acht Jahre ist es her, dass der Kroate zum „Bayern-Killer“wurde. 2009 feierte der HSV seine bisher letzten Siege gegen den Rekordmeis­ter, gewann zweimal mit 1:0. In beiden Spielen traf Petric.

MOPO: Wie fühlt es sich an, wenn man das Siegtor gegen Bayern schießt? Mladen

Petric: Diese Treffer schmecken noch süßer als andere.

Sie kamen mehrfach in diesen Genuss. Beim HSV hat dieses Gefühl

seit über sieben Jahren kein Spieler mehr erlebt. Wer kann denn mal in Ihre Fußstapfen treten?

Das ist schwer zu sagen. Entscheide­nd wird sein, wie der HSV als Mannschaft auftritt. Und es ist wichtig, dass man immer dran glaubt.

Wie sehen Sie die jüngste Entwicklun­g in Hamburg?

Die Mannschaft hat endlich angefangen zu punkten und ist ganz unten weggekomme­n. Das ist erst mal positiv. Die Situation ist aber weiter schwierig. Es ist richtig eng unten in der Tabelle. Nur so kompakt, wie das Team zuletzt aufgetrete­n ist, wird es auch gehen. Da warten noch viele Schritte.

Die Bayern haben zuletzt in der Liga nicht wirklich überzeugt, eine Chance für den HSV?

Es sind nicht die Bayern, wie man sie aus den vergangene­n Jahren kennt. Aber sie sind immer noch die Macht. Sie schaffen es zum Ende des Spiels das Glück zu erzwingen. Ob der HSV eine Chance hat, ist schwer zu sagen. Die Resultate der letzten Jahre sprechen nicht dafür. Man könnte eher meinen, Hamburg ist jetzt der ideale Aufbaugegn­er für die Bayern. Aber es muss nicht so sein. Vielleicht gelingt es diesmal ja wirklich mal wieder und der HSV holt etwas in München.

Sie waren zu ihrer HSV-Zeit auch für die Elfmeter verantwort­lich. Zuletzt haben die HSV-Profis auf dem Platz diskutiert, wer schießen soll. Ein Problem?

Es gibt nichts Schlimmere­s, als vor dem Elfer zu diskutiere­n. Das lenkt komplett ab und darf nicht passieren. Das geht gar nicht. Eine Katastroph­e.

Was muss jetzt passieren?

Es gibt zwei Möglichkei­ten. Die eine ist, dass der Trainer einen Schützen bestimmt. Noch besser wäre es, wenn es eine richtige Hierarchie in der Mannschaft geben würde. Am Ende musst du auch als Mitspieler dem Elfmeter-

schützen dein Vertrauen schenken. Wenn du hingehst und anfängst zu diskutiere­n, heißt das gleich: Lass mich mal lieber, ich kann das besser! Das Ergebnis hat man beim HSV gesehen. Es ist sehr bitter, denn es waren so zwei verschenkt­e Punkte gegen Freiburg.

Wie ist ihr Tipp für das HSVSpiel in München?

Das ist für mich eine Kopf-Herz-Entscheidu­ng. Ich setze auf das Herz und sage, der HSV holt ein 1:1.

 ??  ?? Der „Magier“schreitet zur Tat. Mladen Petric spielte von 2008 bis 2012 beim HSV, war eine ganze Weile für die Elfmeter des LigaDinos zuständig.
Der „Magier“schreitet zur Tat. Mladen Petric spielte von 2008 bis 2012 beim HSV, war eine ganze Weile für die Elfmeter des LigaDinos zuständig.

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