Philipp will zur Bestzeit pfliegen
Marathon-Newcomer Pflieger ist heiß auf Hamburg – zwei Alsterrunden als Vorgeschmack
Er ist der Shootingstar der deutschen Marathon-Szene, noch nicht lange dabei, aber gut im Geschäft. Beim 32. Hamburg Marathon am 23. April will Philipp Pflieger Bestzeit laufen. Dafür rennt er auch schon mal mehr als die 42,195 Kilometer – am Stück. Die MOPO traf ihn bei seinem Kurz-Besuch in der Hansestadt.
Zwei Alsterrunden drehte der 29-Jährige am Donnerstagmorgen. In knapp einer Stunde. Was für die meisten Hamburger HobbyLäufer, die die 7,5-KilometerRunde absolvieren, ein Ding der Unmöglichkeit ist, war für Pflieger ein lockerer Lauf, „ganz relaxed“, sagt er. Zur Regeneration.
45 Kilometer hatte er am Vortag in seiner Heimat Regensburg abgerissen, am Stück. „Der längste Lauf meines Lebens.“Ein sogenannten Über-DistanzLauf als wichtiger Baustein in seiner Vorbereitung auf den Hamburg-Marathon. Zeit: 2:39 Stunden. „Aber ich bin die ersten acht Kilometer sehr langsam angegangen“, sagt er fast entschuldigend.
Pflieger hat sich viel vorgenommen für seinen vierten Marathon. „Ich will in Hamburg Bestzeit laufen.“Sein Rekord steht bei 2:12:50 Stunden, aufgestellt 2015 in Berlin. Eine Zeit, die die Qualifikation für Olympia in Rio bedeutete, wo er 55. wurde (2:18:56).
Mittelfristig traut sich Pflieger eine Zeit von unter 2:10 Stunden zu. „Mit 29 kommt das beste Marathon-Alter ja erst noch“, weiß der Blondschopf, der Vom Marathon berichtet nicht nur schnell ist, sondern auch ein lockerer, witziger Typ, der gut vermarktbar ist und mit der Hamburger PR-Agentur Jung von Matt zusammenarbeitet.
Favoriten auf den Sieg in Hamburg sind andere: London-Olympiasieger Stephen Kiprotich (Uganda/Bestzeit 2:06:33) und Junioren-Weltrekordler Tsegaye Mekonnen (Äthiopien/2:04:32). Wenn alles nach Plan läuft, ist Pflieger am 23. April trotzdem ein Sieger.