Hamburger Morgenpost

Van es 7 Sitze sein müssen

Große Familien brauchen praktische Autos. Unser Testwagen ist genial, aber teuer

- Von KLAUS KRONSBEIN

Wenn es denn ein Van sein sollen, wird die Auswahl zurzeit immer kleiner. Die Hersteller konzentrie­ren sich inzwischen mehr auf SUV – und dort auch auf solche, die Platz für sieben Personen haben.

Wir haben uns einen der letzten Mohikaner angesehen, den VW mit einem 2-Liter-Diesel ausgestatt­et hat: den Sharan.

Anlass unseres Tests: Was ist ein praktische­s Auto für Familien mit mindestens sechs Mitglieder­n? Ich kann schon mal bestätigen: der Sharan ist (bis auf den Preis vielleicht) genau das richtige Auto.

Zunächst die Basics: 150 PS bringen den fast fünf Meter langen Wagen in knapp elf Sekunden auf 100 km/h. Das ist okay für eine Familienku­tsche. Auf der Autobahn habe ich das Tacho bis auf 203 km/h bekommen. Reicht völlig aus und vor allem: der Wagen bleibt ruhig. Laut VW soll er nur 5,1 Liter Diesel auf 100 km verbrauche­n. Kurzer Lachanfall. Aber auch die durchschni­ttlichen wirklichen sieben Liter sind aber okay. Der Motor ist ruhig und lauffreudi­g, man hört kaum was und auch bei hochtourig­em Fahren fühlt man sich nicht wie in einem Trecker. Wie bewährte er sich nun in der Praxis? Viele kleine technische Helferlein machen das Leben leichter. Heckklappe und bei den Fond-Schiebetür­en lassen sich elektrisch öffnen - auch schon mit dem Autoschlüs­sel. Allerdings kostet der Spaß 780 Euro Aufpreis. Beim Rangieren hilft eine Rückfahrka­mera, die „Brotkasten­Bauweise“erleichter­t ohnehin schon die Übersicht. Der große VW glänzt innen mit vielen zweckmäßig­en Ablagen und Staufächer­n. Zum Beispiel ist die Dachkonsol­e mit einem verschließ­baren Fach ausgestatt­et, ebenso haben die Passagiere auf

den Plätzen sechs und sieben ihre Getränkeha­lter und eigene Ablagen. Federungs- und Abrollkomf­ort sind tadellos. Und es gibt innen viel Platz.

Das verpackte BillyRegal und die anderen Kleinigkei­ten erreichen den Innenraum durch die große Heckklappe, unter deren Schloss man auch mit 1,90 Metern Körpergröß­e bequem stehen kann. Die minimale Innenbreit­e des Laderaums – wenn alle Sitzgelege­nheiten versenkt sind – beträgt 98 Zentimeter. An der Klappe ist die Öffnung 110 Zentimeter breit. Gepäck muss nur 66 cm hoch gehoben zu werden, dann sind sie drin. Das Versenken bzw. Umlegen der Sitze (einschließ­lich Beifahrers­itz-Lehne) kann man sich kaum bequemer und einfacher vorstellen. Fahren sieben Personen mit, ist nur Platz für ca. 300 Liter Gepäck. Bis 2297 Liter sind aber(durch Umklappen der Sitze) möglich!

Insgesamt macht der Wagen einen sehr guten Eindruck – nur gibt es günstigere Alternativ­en, Vans und SUVs. Für unser Testauto hätten wir runde 54000 Euro hinblätter­n müssen.

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 ??  ?? Wegen der „Brotkasten-Bauweise“ist der Sharan sehr übersichtl­ich.
Wegen der „Brotkasten-Bauweise“ist der Sharan sehr übersichtl­ich.
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 ??  ?? Die Fondtüren sind elektrisch zu öffnen, kosten aber Aufpreis.
Die Fondtüren sind elektrisch zu öffnen, kosten aber Aufpreis.
 ??  ?? Freie Sicht bis zum Horizont. Leider ist die Ladefläche nicht ganz eben. Aber es passen 2297 Liter Gepäck hinein.
Freie Sicht bis zum Horizont. Leider ist die Ladefläche nicht ganz eben. Aber es passen 2297 Liter Gepäck hinein.

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