Van es 7 Sitze sein müssen
Große Familien brauchen praktische Autos. Unser Testwagen ist genial, aber teuer
Wenn es denn ein Van sein sollen, wird die Auswahl zurzeit immer kleiner. Die Hersteller konzentrieren sich inzwischen mehr auf SUV – und dort auch auf solche, die Platz für sieben Personen haben.
Wir haben uns einen der letzten Mohikaner angesehen, den VW mit einem 2-Liter-Diesel ausgestattet hat: den Sharan.
Anlass unseres Tests: Was ist ein praktisches Auto für Familien mit mindestens sechs Mitgliedern? Ich kann schon mal bestätigen: der Sharan ist (bis auf den Preis vielleicht) genau das richtige Auto.
Zunächst die Basics: 150 PS bringen den fast fünf Meter langen Wagen in knapp elf Sekunden auf 100 km/h. Das ist okay für eine Familienkutsche. Auf der Autobahn habe ich das Tacho bis auf 203 km/h bekommen. Reicht völlig aus und vor allem: der Wagen bleibt ruhig. Laut VW soll er nur 5,1 Liter Diesel auf 100 km verbrauchen. Kurzer Lachanfall. Aber auch die durchschnittlichen wirklichen sieben Liter sind aber okay. Der Motor ist ruhig und lauffreudig, man hört kaum was und auch bei hochtourigem Fahren fühlt man sich nicht wie in einem Trecker. Wie bewährte er sich nun in der Praxis? Viele kleine technische Helferlein machen das Leben leichter. Heckklappe und bei den Fond-Schiebetüren lassen sich elektrisch öffnen - auch schon mit dem Autoschlüssel. Allerdings kostet der Spaß 780 Euro Aufpreis. Beim Rangieren hilft eine Rückfahrkamera, die „BrotkastenBauweise“erleichtert ohnehin schon die Übersicht. Der große VW glänzt innen mit vielen zweckmäßigen Ablagen und Staufächern. Zum Beispiel ist die Dachkonsole mit einem verschließbaren Fach ausgestattet, ebenso haben die Passagiere auf
den Plätzen sechs und sieben ihre Getränkehalter und eigene Ablagen. Federungs- und Abrollkomfort sind tadellos. Und es gibt innen viel Platz.
Das verpackte BillyRegal und die anderen Kleinigkeiten erreichen den Innenraum durch die große Heckklappe, unter deren Schloss man auch mit 1,90 Metern Körpergröße bequem stehen kann. Die minimale Innenbreite des Laderaums – wenn alle Sitzgelegenheiten versenkt sind – beträgt 98 Zentimeter. An der Klappe ist die Öffnung 110 Zentimeter breit. Gepäck muss nur 66 cm hoch gehoben zu werden, dann sind sie drin. Das Versenken bzw. Umlegen der Sitze (einschließlich Beifahrersitz-Lehne) kann man sich kaum bequemer und einfacher vorstellen. Fahren sieben Personen mit, ist nur Platz für ca. 300 Liter Gepäck. Bis 2297 Liter sind aber(durch Umklappen der Sitze) möglich!
Insgesamt macht der Wagen einen sehr guten Eindruck – nur gibt es günstigere Alternativen, Vans und SUVs. Für unser Testauto hätten wir runde 54000 Euro hinblättern müssen.