Hamburger Morgenpost

Artist plant irren Elphi-Stunt

In 110 Metern Höhe: Freddy Nock will über ein Seil zum Dach des Konzert-hauses laufen. Ungesicher­t und mit verbundene­n Augen!

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Von RIKE SCHULZ

Diese Idee klingt so irre wie einst der Plan, eine tierisch teure Elbphilhar­monie mit Glasfassad­e zu bauen. Passt also gut, dass Artist Freddy Nock (52) Hamburgs neues Wahrzeiche­n per Hochseil erobern will. Doch was sagen die Zuständige­n dazu?

110 Meter Höhe. Für Freddy Nock ist die Elbphilhar­monie vergleichs­weise ein Klacks. Der Extremspor­tler hat bereits 22 Weltrekord­e aufgestell­t, balanciert­e 3582 Meter über dem Meeresspie­gel ungesicher­t auf einem Hochseil oder lief 2,1 Kilometer über den Thunersee. Sich in luftiger Höhe zu bewegen ist Nocks Königsdisz­iplin – sogar bei Windstärke 7!

„Eine steife Brise bremst mich nicht aus“, sagt der drahtige Mann, als er sich mit der MOPO die Elphi anguckt. Er ist extra aus der Schweiz angereist, um zu sehen, ob sich der Prachtbau für seinen neuen Mega-Stunt eignet.

„Die Kulisse mit der Elbe ist genial, der Konzerttem­pel eine wunderbare Herausford­erung. Perfekt für einen nächsten Weltrekord! Ich könnte ohne viel Aufwand ein Seil vom Elbphilhar­monie-Dach rüber zum Columbus-Haus oder einem anderen Gebäude spannen“, sagt Nock.

Was Künstler Christo einst am Reichstag mit Aluminium-Stoff schaffte, will der Sohn einer Zirkusfami­lie in Hamburg erreichen – am liebsten noch diesen Sommer: „Solch ein Seil-Spektakel würdeweltm­erksamkeit weit für Aufm sorgen. Es wärre dasStadtsi­chfünfher. gespräch“, ist s der fache Vater sich

Um den Nervenkitz­el zu erhöhen, würdde er denElr phi-Walk sogar mit einem Helm, der ihmm komplett die Sicht nimmmt, wagen. BlindB über den Dächern der HafenCityC – ist der MannM noch zuz retten? „Ich lebe das kalkuliert­e Risiiko. Aber ich bin nicht lebensmüde,l rechne jede AktionA akriesprec­healrn bisch durch, be les mit Statiker undbereion­atelangem te mich mit mo g Training körperlich vor.“

Freddy Nocks Motto lautet: „The Sky is the Limit“. Doch ob diesmal nur der Himmel seine Grenze ist oder ob der Weltrekord­ler schon an den Behörden scheitert, ist noch unklar. Die Geschäftsf­ührung der Elbphilhar­monie wollte gestern auf MOPO-Nachfrage kein Statement abgeben. Be-

„ Ich lebe das Risiko, aber lebensmüde bin ich sicher nicht.“Hochseilar­tist Freddy Nock

zirksamtsl­eiter Falko Droßmann (43, SPD) sagt: „Die Elphi hat eine Würde. Deshalb lehnen wir auch die zahlreiche­n Anfragen von Künstlern für Außeninsta­llationen oder von Firmen, die an der Fassade werben wollen, ab.“Einen Hochseil-Akt dieser Art halte er erst mal für eine „echte Luftnummer“. „Aber ich gebe zu, dass die Idee auch ihren Charme hat, und wäre bereit, im Rahmen unserer Zuständigk­eiten zu prüfen, ob diese Aktion überhaupt durchführb­ar ist.“

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Schwindelf­reier ExtremSpor­tler: 2011 lief er bei St. Moritz die Seilbahn runter – 1600 Meter abwärts. 7 Rekorde in 7 Tagen: Auf der Schweizer Seilbahn Diavolenzz­a wanderte Nock 3,5 Kilometer entlang.
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Ohne Sicherheit­sgurt und doppelten Boden! So wie auf dieser Fotomontag­e stellt sich der Artist seine Luftnummer in der HafenCity vor. Wettkampf: In China lief Freddy gegen einen Herausford­erer und gewann, weil er weiter kam. Seitdem ist er dort ein...

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