Trump in BombenStimmung
Präsident kündigt atomare Aufrüstung der USA an Führungsanspruch als Nuklearmacht: „Werden im Rudel oben stehen!“
Washington – „America first“, jetzt auch bei Atomwaffen: In einem Interview sagte US-Präsident Donald Trump, Amerika müsse immer die führende Atommacht sein – selbst vor befreundeten Nationen. „Solange Staaten Atomwaffen haben, werden wir im Rudel ganz oben stehen.“Sein Eindruck aber: Die USA seien auf diesem Gebiet zurückgefallen.
Donald Trump lässt außenpolitisch die Muskeln spielen und weckt Erinnerungen an Ronald Reagan Anfang der 80er Jahre: Wie dieser damals auch sieht Trump den Westen in Verzug, weil Russland aufgerüstet habe. Durch die Stationierung von Marschflugkörpern habe Moskau das Abrüstungsabkommen von 1987 verletzt, so Trump. „Das ist für mich eine wichtige Sache“, so der US-Präsident in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. „Falls und wenn“es zu einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin komme, werde er das Thema auch ansprechen.
Seine Konsequenz aus diesem Dilemma: Amerika muss immer die führende Atommacht sein. Und natürlich wäre es „wunderbar, es wäre ein Traum, wenn kein Staat Atomwaffen hätte“, so Trump weiter. Aber so sei es nun mal nicht.
Es handelt sich um Trumps erste Äußerungen zum US-Atomwaffenarsenal seit seinem Amtsantritt. Nach Angaben der Abrüstungsgruppe Ploughshares Fund verfügen die USA über 6800 atomare Sprengköpfe, Russland über 7000.
Vor Kurzem meinte der CDUBundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter, Europa brauche jetzt einen eigenen „Atomschirm“. Schon in den Fünfzigern des letzten Jahrhunderts wollte Deutschlands Atomminister Franz Josef Strauß eigene deutsche Atomwaffen. Doch um der NATO beitreten zu können, musste Deutschland auf Atomwaffen verzichten.
Erstmals seit der Wahl trat jetzt Trumps Chefstratege Stephen Bannon öffentlich auf. Bei der CPAC-Konferenz, dem Treffen Konservativer, gewährte er einen strategischen Einblick. Demnach bestimmen drei Grundideen Trumps Handeln: „Die erste ist nationale Sicherheit, die zweite wirtschaftlicher Nationalismus und die dritte der Rückbau des Verwaltungsapparates.“Bannon weiter: „Wenn ihr wissen wollt, was Trumps Agenda ist – ganz einfach. Es war alles in seinen Reden.“