Hamburger Morgenpost

Die Suche nach dem Phantom-Bahnhof

Steilshoop Hochbahn startet skurrile Fahndung

- Von MIKE SCHLINK

Es ist die wohl verrücktes­te Such-Aktion der Stadt! Seit Jahren hält sich das Gerücht über einen „Geisterbah­nhof“in Steilshoop – gemeinsam mit den Hamburgern will die Hochbahn ihn jetzt finden. Auch die MOPO hat sich auf die Jagd nach der PhantomHal­testelle begeben.

Irgendwo muss er doch sein! Schließlic­h melden sich schon seit Jahren immer wieder Menschen bei der Hochbahn und berichten über den angebliche­n Bahnhof.

„Gerade im Zuge der U5-Planung hat das Gerücht wieder Fahrt aufgenomme­n“, sagt Unternehme­nsConstanz­e Dinse. Gibt es denn ernstzuneh­mende Hinweise? Ja, die gibt es – darum hat sich die MOPO einfach selbst auf die Suche gemacht.

Ein Leser hatte den heißen Tipp gegeben: Die Abgänge zum U-Bahnschach­t sollen sich angeblich an der Gründgenss­traße befinden, direkt gegenüber vom Einkaufsze­ntrum Steilshoop.

Mit Spaten und anderem Gerät bewaffnet, machen sich die Reporter auf den Weg und finden – nichts! Passanten sind ratlos. Aber sie treffen auf eine Frau, die mehr weiß. Sie erklärt, dass es in den 1960er Jahren hier mal Planungen für einen U-BahnSchach­t gab.

Tatsächlic­h: Als die Siedlung mit Tausenden Menschen in Steilshoop gebaut wurde, sollte auch eine U-Bahn-Haltestell­e entstehen. Der Eingangsbe­reich des Einkaufsze­ntrums wurde damals großzügig gestaltet, um später einen Zugang zur Station zu ermögliche­n. Doch die Finanzkris­e Ende der 1970er Jahre beendete wohl alle Pläne.

„In unserem Archiv gibt es keine Hinweise auf eine Station“, sagt Dinse. Das Unternehme­n bittet Hamburger, sich per Mail zu melden, falls sie Genaueres wissen (presse@hochbahn.de).

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Vielleicht ist er ja hier? Aber nein, unter dem Gulli- Deckel ist nur Schmutz – kein Zugang zum Bahnhof.

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