Sensationsplan für Giftfabrik
Harburg Trotz krebserregender Stoffe soll auf dem Gelände ein Wellness-Paradies entstehen
Schon lange versucht die Stadt das Areal am Harburger Binnenhafen wiederzubeleben. Ohne Erfolg. Giftige Rückstände in den denkmalgeschützten Mauern einer alten Gummiwarenfabrik schreckten Investoren ab. Doch wie es aussieht, hat jetzt doch ein Interessent zugeschlagen – und will auf dem Gelände einen Erholungspark inklusive Wohnungen errichten. Im Bezirk ist die Begeisterung groß.
Von einer „enormen Aufwertung der Region“spricht Harburgs CDU-Chef RalfDieter Fischer. Der neue Investor, die Firma Hafen Quartier Hamburg Grundstücks GmbH – deren Mitbegründer auch den WellnessGiganten MeridianSpa gegründet hat –, habe bereits Pläne vorgestellt. Und die haben nicht nur die Harburger Christdemokraten überzeugt.
Das Bezirksamt bestätigte auf Nachfrage, dass es einen Kaufvertrag für das ehemalige Fabrik-Gelände der NewYork Hamburger GummiWaaren Compagnie an der Neuländer Straße/Ecke Nartenstraße gibt. „Der Vertrag wird aber erst gültig, wenn der Bebauungsplan im Sinne des Investors geändert wird“, so eine Sprecherin.
Aktuell sei dort noch Industrienutzung vorgesehen – der Investor plant anders. Laut Fischer soll angrenzend an die Fabrik-Fassade ein mehrgeschossiger Neubau mit Studentenund Eigentumswohnungen entstehen. Auch ein 8000 Quadratmeter großer Entspannungstempel sei geplant. „Schon lange haben wir im Bezirk auf ein so gut durchdachtes Konzept gewartet“, sagt der CDU-Chef.
Sämtliche Anstrengungen, das Areal herzurichten, waren zuletzt gescheitert. Durch jahrelange GummiProduktion hatte sich krebserregendes Nitrosamin tief ins Mauerwerk gefressen. Wohnungen und Büros sind in dem Gebäude daher unvorstellbar. Die Fabrik konnte jedoch auch nicht abgerissen werden, weil sie unter Denkmalschutz steht.
„Der Investor plant nun, in dem historischen Gebäude ein Parkhaus für 450 Stellplätze zu integrieren“, sagt Fischer. Dies sei erlaubt, weil sich die Nutzer nicht länger in dem Gebäude aufhalten. Wie viel das alles kosten soll, ist unklar, auch der Baubeginn steht noch nicht fest.
„Wir haben lange auf so ein Konzept gewartet.“Ralf- Dieter Fischer, CDU