Flug-Verbot für den Football-Brocken
Husky-Spieler Michael Beling ist Fallschirmjäger – und hat ein schweres Problem
Von CHRISTIAN GÖRTZEN
In seiner Freizeit ist Michael Beling Football-Spieler des GFL-Teams Hamburg Huskies, im Beruf Fallschirmjäger. Zurzeit hat er ein schweres Problem.
Sicher, den Schmerz habe er gespürt, bemerkt Defense Tackle Beling. „Es hat extrem weh getan, aber ich wollte weiterspielen. Da war so viel Adrenalin in mir. Ich wollte doch zeigen,
was ich kann“, sagt der 27-Jährige im Rückblick auf den 14. Mai des vergangenen Jahres. Im Heimspiel gegen die Berlin Adler (14:17) riss sich der Zugang von den Wolgast Vandals eine Sehne in der rechten Schulter. Spiel vorbei, Saison beendet! Es folgte eine Operation im Juni, eine weitere im November. Der Fallschirmjäger der Bundeswehr musste sich krankschreiben lassen. Zum Sport durfte er natürlich auch nicht. „Langeweile war der Alltag. Ich habe noch nie so viel Computer gespielt. Tage wurden sinnlos vergeudet“, gesteht Beling, der normalerweise 115 Kilo Kampfgewicht ins Geschirr der Huskies einbringt. „Ich habe während der Zeit nicht so auf das Essen geachtet. Es gab fast jeden Tag Pizza oder Burger.“Viel Fast Food, kaum Bewegung – das trieb das Gewicht nach oben. Auf bis zu 140 Kilo. Inzwischen ist er zwar wieder auf 133 Kilo runter, aber das ist noch immer zu viel. Der Fallschirmjäger darf nicht springen – zu schwer für den Schirm. „Das Maximum sind 135 Kilo. Der Schirm allein wiegt 15 Kilo, hinzu kommen Ausrüstung, Waffe, Verpflegung“, sagt Beling. „Gesprungen wird aus Transall-Maschinen. Die Verankerung, an denen die Schirme der Springer eingeklinkt sind, ist geprüft worden auf 140 Kilo. Die dürfen nicht überschritten werden.“
Beim Sprung bedeutet mehr Gewicht natürlich mehr Geschwindigkeit. Beling: „Normalerweise geht man so mit sieben, acht Metern pro Sekunde runter. Jetzt wären es sicherlich elf bis zwölf Meter. Da schlägst du dann auf wie ein Kühlschrank.“
Runter mit den Pfunden heißt die Devise, 115 Kilo Gewicht sind das Ziel. Auf dem Speiseplan stehen daher nun oft Dosenthunfisch, Reis und Magerquark. Beling: „Die Masse habe ich schon mal, jetzt muss ich sie nur in Muskeln umwandeln.“Für die zweite Saison bei den Huskies, in der Beling verstärkt in der Offense zum Einsatz kommen soll, erhofft er sich einiges: „Wenn wir uns als Mannschaft finden, werden wir das eine oder andere Team überraschen können.“
„ Bei der Landung würde ich aufschlagen wie ein Kühlschrank.“Michael Beling