Hamburger Morgenpost

„0:8 – das war gerecht!“

Der Torwart ist nach der Rekordplei­te bedient und hofft auf Wiedergutm­achung

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Was für ein trauriges Jubiläum! Auf den Tag genau zehn Jahre nach seinem Bundesliga­debüt musste René Adler acht Mal den Ball aus dem Netz f schen. Eine fürchterli­che Pleite. Doch der 32-Jährige stellte sich anschließe­nd trotzdem.

Wie kann so ein Ergebnis zustande kommen? René Adler: Man hat wieder eindeutig gesehen, dass wir ohne Kampf und Zweikampf ärte nicht bestehen können. Das war brutal bitter. Wir sind nie in die Zweikämpfe gekommen und haben alles vermissen lassen, was uns zuletzt stark gemacht hat. Bei Bayern klappte alles, bei uns nichts. Wie fühlt es sich an, acht Gegentore zu schlucken? Natürlich nicht schön. Aber das 8:0 war ja sogar verdient! Wir wollten die zweite Halbzeit wieder bei 0:0 beginnen. Aber dann bricht es über dir herein. Das Ergebnis passt so und spiegelt die Zwei-Klassen-Gesellscha­ft in der Bundesliga wider. Welche Folgen zieht so eine Niederlage nach sich? In erster Linie ist es total ärgerlich. Alles, was wir uns in den letzten Wochen auch außerhalb Hamburgs aufgebaut haben, haben wir nun mit dem Arsch eingerisse­n. Im Pokal gegen Gladbach müssen wir schnell wieder unser anderes Gesicht zeigen. Wie ist das so schnell möglich? So blöd es klingt, aber dieses Spiel ist jetzt vorbei. Wir haben am Mittwoch die Chance, dem Verein, den Fans und der Stadt mit einem Sieg ein Pokal-Halbfinale zu schenken. Das muss in unsere Köpfe. Vor einigen Jahren, nach einem 2:9 in München, luden die Profis die Fans als Entschuldi­gung zum Grillen ein. Das war damals schon eine Lachnummer. Das werden wir jetzt sicher nicht noch mal machen.

„Alles, was wir uns aufgebaut haben, haben wir uns mit dem Arsch eingerisse­n.“

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Darauf einen großen Schluck! René Adler hatte gestern einen der schlimmste­n Jobs in der großen Fußballwel­t.

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