Hamburger Morgenpost

Blumen, Blandy’s und ein Bad in der Lava-Wanne

Eine Insel im Atlantik, von der man Träume zum Horizont senden kann

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Wahrschein­lich haben Sie jetzt damit gerechnet, dass der Text mit „Insel des ewigen Frühlings“beginnt oder so ähnlich. „Paradies“hätte noch vorkommen können. Ich muss Sie enttäusche­n. Ich war dort und ich habe Madeira erlebt. Und ja, es gibt dort auch Blumen. Aber es gibt noch viele andere Gründe, um auf diese Insel zu fliegen.

Bevor wir dort landen noch ein paar Fakten. Die portugiesi­sche Insel liegt 951 km südwestlic­h von Lissabon und 737 km westlich der marokkanis­chen Küste im Atlantisch­en Ozean. Der Name Madeira kommt vom portugiesi­schen Wort für „Holz“. Madeira hat etwa 235 000 Einwohner auf einer Fläche von 801 Quadratkil­ometern.

Die meisten Gäste landen in Hotelhochb­urgen. Mit etwas Glück vielleicht aber auch im Reid’s Palace mit traumhafte­m Blick über Funchal – und mit Scones und Petits Fours zum Fünf-Uhr-Tee. Allerdings: Eine Nacht kostet nicht unter 270 Euro. Ganz gleich, wo man wohnt – die Devise muss heißen: Raus! Raus in die Natur oder auch raus aus dem Hotelresta­urant und rein in die Altstadt. Hier meine Tipps:

Ausflug zum Leuchtturm von Ponta do Pargo. Er ist der westlichst­e Punkt der Insel. Setzen Sie sich an die Steilküste und lassen Sie Ihre Träume fliegen – bis hinter den Horizont.

Ein Bad in den Felsen. Im Nordwesten der Insel liegt der kleine Ort Porto Moniz. Dort gibt’s die Piscina Naturais, Becken aus erstarrter Vulkanmass­e. Reinsetzen und sich von den Atlantikwe­llen umspülen lassen.

Wandern entlang der Levadas. Levadas sind uralte und auch neuere Wasserkanä­lchen, die sich durch das Gebirge schlängeln. Wanderwege folgen diesen Wasserläuf­en. Zwei Tipps: Karte mitnehmen, man kann sich schnell verlaufen. Lernen Sie beim vorsichtig­en Laufen nicht nur die Spitzen Ihrer Wanderschu­he bessern kennen, sondern bleiben Sie auch einmal stehen/sitzen und genießen Sie das Bergpanora­ma rund um den Pico Ruivo (1862 m).

Wasser fühlen. Das geht auch im Meer (ein Badeausflu­g zur Nachbarins­el Porto Santo lohnt sich, per Fähre oder Flugzeug) oder in den Bergen. Im Gebirge? Ja – beim Canyoning. Mit ihren tiefen Schluchten und rauschende­n Wasserfäll­en empfiehlt sich die Insel auch für Abenteuerl­ustige. Zum Beispiel am/im Ribeiro Frio seilt man sich im/durch einen Wasserabfa­ll ab.

Spießige Abende. Genießen Sie in der Altstadt von Funchal einen Espetada em Pau de Lauro, einen Fleischspi­eß am Lorbeersto­ck. Wahlweise auch mit Espada, dem Schwarzen Degenfisch. Vorher, nachher, dazu einen Madeira-Wein. Wenn ich wieder hier bin, findet man mich im „Ristorante Taberna Ruel“oder im „Ristorante Arsénio’s“. Folgen Sie dem Duft des Grillfisch­es – der Grill steht draußen.

Was man noch erleben sollte? Sonnenunte­rgänge bei Calheta (nur zu zweit), Weitblicke vom gläsernen Skywalk auf Europas höchster Steilklipp­e Cabo Girao (600 Meter genau über dem Meer), Besuch der Capela dos Mirages (hier betete 1860 sehr oft Kaiserin Sisi) und eine Madeira-Probe bei Blandy’s. „Touristen-Falle“– aber sehr lecker! Landes-Infos: www.visitmadei­ra.pt/de Tipps: www.blandys.com (Madeira Wein), www.madeirasol.com/de (Canyoning), www.belmond.com/de (Reid’s Palace), www.porto-santo.com/de (Anreise Porto Santo)

Reise-Infos: www.Dertour.de, www.ITS.de, www.JahnReisen.de, www.ADACReisen.de, www.Meiers-Weltreisen.de

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Auf Madeira gibt es kaum Strände, dafür machen die Steilküste­n ihrem Namen alle Ehre.
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Für den Besuch der großen Markthalle von Funchal sollten Sie einen halben Tag einplanen.
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Wandern ist ein Hauptgrund, auf Madeira Urlaub zu machen – sehr empfehlens­wert sind die Wege entlang der Levadas.
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Die sehr beliebte Fahrt mit dem Korbschlit­ten ist vier Kilometer lang.

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