Hamburger Morgenpost

Raser-Unfälle im Norden – und die Urteile

Allein 2016 zwei tödliche Crashs in Hamburg und Bremen

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Wenn sich in Hamburg die illegale Cruiser-Szene trifft, geht es um das Protzen mit dicken Schlitten – und oft auch um rücksichts­lose Raserei. Etwa durch das Gewerbegeb­iet Billbrook. Bislang sind diese Rennen glimpflich ausgegange­n, es wurde niemand verletzt. Ein anderes jedoch endete tödlich.

Das Rennen fand in der Nacht zum 18. Oktober 2016 in Wandsbek statt. Auf dem Weg zu einer Feier forderte ein 31-Jähriger einen 29Jährigen zu einer Wettfahrt auf. Der 29-Jährige verlor die Kontrolle über seinen Wagen und prallte gegen einen Lichtmast. Sein gleichaltr­iger Beifahrer starb. Der Unfallfahr­er wurde zu einer Bewährungs­strafe von einem Jahr und drei Monaten verurteilt, der 31-Jährige erhielt neun Monate. Beide hatten sich unter anderem der fahrlässig­en Tötung schuldig gemacht, der Jüngere war zudem alkoholisi­ert.

Viel Glück hatte eine Familie genau einen Monat zuvor. Ein Audi-Fahrer war auf dem Lokstedter Steindamm in ihren Touran gerast. Alle Insassen wurden nur leicht verletzt. Das Verfahren ist noch offen.

In Bremen raste ein 24Jähriger auf einem Motorrad und stellte das zur Schau, um Geld zu machen. Er stellte die Mitschnitt­e seiner Fahrten regelmäßig ins Internet, um damit Geld zu verdienen. Im Juni 2016 erfasste er einen Fußgänger (75). Dieser starb. Der Raser wurde wegen fahrlässig­er Tötung zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.

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In diesem VW Touran saß eine Familie. Im Hintergrun­d: der Audi A7 des Rasers.

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