HSH-Verkauf: Es gibt viele Interessenten!
Bis Ende März müssen Angebote abgegeben werden, sonst wird die Bank abgewickelt
Von RENATE PINZKE
Der erste Schritt zum Verkauf der krisengeschüttelten HSH-Nordbank ist getan: Offenbar haben sich verschiedene Interessenten bei der Citigroup in Frankfurt gemeldet, die den Verkauf begleitet.
Punkt zwölf Uhr endete gestern die Frist im Interessenbekundungsverfahren für mögliche Investoren. „Wir sind mit der Resonanz sehr zufrieden. Nach Abschluss der Registrierung der zahlreichen Interessenbekundungen ist als nächster entscheidender Prozessschritt die Abgabe der Indikativen Angebote bis zum 31. März 2017 vorgesehen“, so der Sprecher der Finanzbehörde Daniel Stricker. Indikativ heißt: unverbindlich. Um welche Interessenten es sich handelt, wollen die Länder Hamburg und SchleswigHolstein nicht sagen – immerhin ist ein bekundetes Interesse kein Angebot. Aus Schleswig-Holstein heißt es: „Wir können zwar nicht garantieren, dass der Verkauf gelingt, aber wir tun alles, um den Verkauf zu ermöglichen“, so die Kieler Finanzministerin Monika Heinold (Grüne).
Wie berichtet, hat die EUKommission beschlossen, dass die Landesbank bis Februar 2018 privatisiert sein muss, sonst wird sie abgewickelt.
Die Länder wollen die Bank, die aus einer profitablen Kernbank und einer Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) muss die Bank loswerden. Die EU hätte gegen einen zerstückelten Verkauf nichts einzuwenden.
Für den Fall, dass die HSH Nordbank bis Februar 2018 nicht verkauft werden kann, arbeiten die Länder bereits Plan B aus: die Abwicklung. So oder so wird die Landesbank den Steuerzahler mal wieder teuer zu stehen kommen. Mehrere Milliarden Euro würde eine Abwicklung, aber auch ein Verkauf kosten, so Insider. Denn selbst bei einem Verkauf müssen die Länder noch faule Kredite abzahlen. Dennoch haben sich Finanzsenator Peter Tschentscher und Bürgermeister Olaf Scholz (beide SPD) immer gegen eine Abwicklung gestellt, weil sie ihrer Ansicht nach noch teurer wäre als ein Verkauf.