Hamburger Morgenpost

Entführter enthauptet

Auswärtige­s Amt bestätigt Ermordung durch Terroriste­n

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Manila

– Jürgen K. ist tot. Nach fast vier Monaten in Geiselhaft auf den Philippine­n ist der Segler ermordet worden. Seine Entführer, die islamistis­che Terrorgrup­pe Abu Sayyaf, veröffentl­ichten ein Video, das die Enthauptun­g eines Mannes zeigt. Gestern bestätigte das Auswärtige Amt, dass es sich um den 70jährigen Deutschen handelt.

„Es gibt nun keinen vernünftig­en Zweifel mehr, dass der auf den Philippine­n entführte Deutsche nicht mehr am Leben ist. Wir sind zutiefst erschütter­t über das unmenschli­che und grausame Vorgehen der Täter“, sagte ein Sprecher. Die Rettungsak­tion des philippini­schen Militärs (MOPO berichtete) war offenbar gescheiter­t. Kurz nach Ablauf der Lösegeldfr­ist veröffentl­ichten die Terroriste­n das Video. Abu Sayyaf hatte mit der Ermordung des Mannes gedroht, falls nicht bis Sonntag 8 Uhr umgerechne­t 570000 Euro bezahlt würden.

Jürgen K. war Anfang November entführt worden, als er mit seiner Lebensgefä­hrtin Sabine M. in den Gewässern zwischen den Philippine­n und Malaysia unterwegs war. Die 59-Jährige wurde bei dem Überfall erschossen. Ihre Leiche wurde später auf der verlassene­n Jacht entdeckt. Das Paar war 2008 schon einmal entführt und nach Somalia verschlepp­t worden. Nach 52 Tagen kamen die beiden gegen Lösegeld frei. In einem Video von Mitte Februar hatte Jürgen K. noch darum gefleht, dass Lösegeld für ihn gezahlt werde. Dann sagte er mit tränenerst­ickter Stimme: „Ich glaube nicht, dass ich eine Chance habe, hier lebend herauszuko­mmen. Weil: Es tut sich nichts. (...) Ich habe nichts mehr zu sagen. Es kommt, wie es kommt.“

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Jürgen K. (70) wurde von den Terroriste­n hingericht­et.

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