Hamburger Morgenpost

Bier und Watschen am Aschermitt­woch

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Vilshofen/Passau – Die SPD hatte in Vilshofen ein extra großes Zelt aufgestell­t. 5000 Anhänger kamen, um den „Supergenos­sen“Martin Schulz beim politische­n Aschermitt­woch zu erleben. Damit lag die SPD vor der CSU, die in Passau nur 4000 Zuschauer zählte.

Schulz enttäuscht­e seine Fans nicht, er unterstric­h den Machtanspr­uch der Sozis, er spottete über die „Zwangsehe“der Union, in der CDU und CSU gefangen seien. Schulz griff die AfD („eine Schande für Deutschlan­d“) und alle „Nationalis­ten, die Europa zerstören wollen“, scharf an und nahm sich Horst Seehofer zur Brust. Der hatte die Tatkraft Donald Trumps gelobt. Schulz: Wenn jemand Mauern bauen wolle, die Medien als „Fake News“bezeichne und Minderheit­en diskrimini­ere, „dann muss man ihn kritisiere­n und nicht seine Tatkraft loben“.

Seehofer schoss in Passau giftig zurück, warf dem SPD-Spitzenkan­didaten einen schlampige­n Umgang mit Zahlen vor. „Wir werden ihm die Mogelpacku­ngen nicht mehr durchgehen lassen“, kündigte Seehofer an. Ansonsten „heißt es nicht mehr Martin Schulz, sondern Martin der Schummler“. Seehofer wiederholt­e seine Forderunge­n nach einer Abschaffun­g des Solis und einer Steuersenk­ung für kleine Einkommen.

Für ihre Verhältnis­se erstaunlic­h deutlich wurde Bundeskanz­lerin Angela Merkel beim Politische­n Aschermitt­woch der CDU in Mecklenbur­g-Vorpommern: Sie forderte von der Türkei die Freilassun­g von Deniz Yücel und mahnte Pressefrei­heit im Reich des Bosporus-Potentaten Erdogan an: „Journalist­en müssen ihre Arbeit machen können.“

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„Martin der Schummler“: Horst Seehofer griff den SPD-Spitzenman­n beim CSU-Aschermitt­woch in Passau persönlich an.
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Auch Winfried Kretschman­n (Grüne) gab sich in Biberach ganz närrisch.

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