Ende Legende!
Reinhold Beckmann und sein Team stellen den „Tag der Legenden“ein – aber die Party bleibt!
Das ist eine sehr traurige Nachricht – nicht nur für den Fußball in Hamburg. Den „Tag der Legenden“wird es nie wieder geben. Nach elf großartigen Veranstaltungen am Millerntor mit den Lieblingen vergangener Zeiten ist für immer Schluss. Wie schade!
Doch die Beweggründe für Initiator Reinhold Beckmann und sein Team sind nachvollziehbar: „Wir mussten uns eingestehen, dass die wachsenden Anforderungen einer solch anspruchsvollen Veranstaltung auf Dauer eine kaum zu verkraftende Belastung für uns bedeuteten“, so Beckmann. Bei aller Begeisterung war die Logistik für den „Tag der Legenden“von Beckmanns „Nestwerk“-Mitarbeitern nebenbei nicht mehr zu wuppen. Bereits 2015 setzte die Veranstaltung deshalb einmal aus.
Die Idee für den Promi-Kick war aus einer Bierlaune heraus von Fußball-Liebhabern in einer Hamburger Kneiund pe geboren worden. TV-Moderator Beckmann hatte mit seinen Freunden Christian Hinzpeter und Lou Richter zusammengesessen und mit ihnen über eine NostalgieShow fabuliert, deren Erlöse dem „Nestwerk“, das sich um benachteiligte Kinder in der Stadt kümmert, zugutekommen sollte.
Beim Start 2005 waren es immerhin 11 000 Fans, die sich im alten St. Pauli-Stadion auf eine Reise in die Vergangenheit machten. Die Publikums-Zahlen wuchsen, nicht nur wegen des Ausbaus des Millerntors, in gigantische Höhen: Bis zu 25000 Zuschauer freuten sich über ein Spektakel, das von Sport1 und später dem NDR live übertragen wurde. Kein Wunder. Beckmann holte Kicker-Giganten nach Hamburg: Egal, ob die HSVAsse Manfred Kaltz, Horst Hrubesch, Felix Magath oder die St. Pauli-Größen Klaus Thomforde, Holger Stanislawski, André Trulsen und Sonny Wenzel – sie kamen gern, wie auch Rudi Völler, Lothar Matthäus, Bernd Schuster Michael Ballack. Worauf Beckmann bei aller Wertschätzung für alle Teilnehmer besonders gern zurückblickt: „Mein persönliches Highlight war Kevin Keegan, um den ich viele Jahre gekämpft
„Kevin Keegan war mein persönliches Highlight.“Reinhold Beckmann
hatte.“Auch auf die Tatsache, dass er Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder oder Franz Beckenbauer als Schirmherren engagieren und auch Michael Schumacher zum Kicken bewegen konnte, macht ihn stolz.
Nun heißt es: Ende Legende! Beckmann sagte gestern im Gespräch mit der MOPO wehmütig: „Nach elfmal ist Schluss. Die Mannschaft ist sozusagen voll. Das passt doch.“Immerhin: Die „Nacht der Legenden“mit vielen Künstlern im „Schmidts Tivoli“bleibt erhalten, steigt in diesem Jahr am 3. September. Mit den Einnahmen werden weiterhin die „Nestwerk“-Projekte ermöglicht.