Lasche Strafe für den Pferdequäler
Max L. kommt auf Bewährung frei
Von OLAF WUNDER
Der Pferdeschänder von Tostedt: Mitte Februar berichtete die MOPO über den Prozess gegen den 23-jährigen Mann, der mindestens sieben Tiere gequält und sexuell missbraucht haben soll. Nun ist das Urteil durchgesickert: Demnach wurde er vom Gericht zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung verurteilt.
Das Verfahren gegen Max L. fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Der Grund: Weil Max L. (Name geändert) minderjährig war, als er die erste der sieben ihm zur Last gelegten Taten beging, wurde nach dem Jugendstrafrecht verhandelt. Deshalb hüllt sich das Gericht auch über die Höhe der Strafe in Schweigen.
Allerdings geht das Strafmaß aus Unterlagen hervor, die der MOPO zugespielt wurden.
Die betroffenen Pferdebesitzer aus dem Raum Tostedt, Hollenstedt, Königsmoor und Handeloh sind entsetzt darüber, dass der Pferderipper auf freien Fuß gesetzt wurde. Sie hatten gehofft, dass er hinter Gitter kommt – und wenigstens vorläufig unschädlich gemacht ist. Die Bewährungsstrafe bedeute, so eine Pferdebesitzerin zur MOPO, „dass wir uns immer noch nicht sicher fühlen können“. Max L. sei gerade in den letzten Tagen wieder auf der Straße gesichtet worden.
Max L. lebte seit dem zweiten Lebensjahr im Heim bzw. bei Pflegefamilien, weil die Eltern nicht mit ihm zurechtkamen. Mit zwölf entdeckte er, dass ihn Tiere sexuell erregen, deshalb heuerte er als Helfer auf Pferdehöfen an. In der Vergangenheit sollen schon rund 50 Strafanzeigen gegen ihn erstattet worden sein.
Als 2014 im Raum Tostedt, Hollenstedt, Handeloh immer mehr Pferde schwerste Verletzungen aufwiesen, verdächtigte zunächst niemand Max L. In ihrer Panik installierten Pferdebesitzer Kameras und Scheinwerfer, legten sich Nacht für Nacht auf die Lauer – und ertappten Max L. im Januar 2015 auf frischer Tat. Zunächst soll er 23 Fälle gestanden, das Geständnis dann widerrufen haben. Das Quälen von Tieren ist ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und wird mit bis zu drei Jahren Gefängnis geahndet. Pferdeschänder Max L.