Die Reise der Pinguine
Freezers-Ersatz Bremerhaven mischt die DEL-Playoffs auf. Jetzt gegen Meister München
Neuling Fischtown Pinguins, der die Hamburg Freezers in der DEL ersetzt hat, steht sensationell im Playoff-Viertelfinale. Die unglaubliche Reise der Bremerhavener geht weiter.
„Die Leute sind gar nicht mehr nach Hause gegangen“, sagte Manager Alfred Prey nach dem 6:5 der Pinguins gegen Ex-Meister Ingolstadt: „Vom 16-jährigen Jungen bis zur 70-jährigen Oma haben alle gar nicht mehr aufgehört zu hüpfen.“Die Emotionen schlugen hoch, als das Team mit dem kleinsten Etat der Liga als erster Aufsteiger in der DEL-Geschichte die Runde der letzten acht erreichte.
Das Eishockey-Märchen an der Nordseeküste wird ab Dienstag (19.30 Uhr) weitergeschrieben, wenn die Bremerhavener beim Titelverteidiger Red Bull München aufs Eis gehen. „Für uns ist das Happy End schon geschrieben“, meinte Prey: „Die Leute haben gefeiert, als wären wir Meister geworden.“Trainer Thomas Popiesch staunte: „Was hier abgeht, ist sensationell! Es tut der ganzen Region wahnsinnig gut. Die Leidenschaft ist unglaublich.“Der 51-Jährige hat den größten Anteil am sensationellen Erfolg des Neulings. Aus einem zusammengewürfelten Haufen mit 17 Neuen, die in den Mini-Etat von 3,5 Millionen Euro passen mussten, formte der Coach eine verschworene Gemeinschaft. „Ich habe noch nie erlebt, dass jemand so viel arbeitet“, lobte Prey. Der Manager und seine Mitstreiter waren ein Risiko eingegangen, als sie die Lizenz der Freezers übernahmen und in die DEL einstiegen. „Die ganze Region steht wie eine Mauer hinter uns“, sagte Prey. Fast jedes Heimspiel war ausverkauft. In der Bestof-Seven-Serie gegen Meister und Branchenführer München gibt es nun mindestens zwei weitere Heimauftritte. „Jedes Spiel ist ein Geschenk“, betonte Prey. „Wir haben schon alles erreicht, von uns erwartet niemand mehr was.“