Hamburger Morgenpost

Fakten zu unseren Lieblings-Cops

Die MOPO hat spannende Geschichte­n zusammenge­tragen, die selbst eingefleis­chte Fans nicht kennen dürften

- Von JANINA HEINEMANN

„Große Sünden, kleine Schwächen, das wahre Gesicht zeigt sich hier im Großstadtr­evier“– so beginnt eine der beliebtest­en Serien Deutschlan­ds. Das Hamburger „Großstadtr­evier“feiert heute runden Geburtstag. Um 18.50 Uhr startet die 30. Staffel. Natürlich wieder mit

Jan Fedder als Dirk Matthies und Maria Ketikidou als Hariklia „Harry“Möller, die jede Menge spannende dramatisch­e Fälle lösen müssen. Grund genug, um mal 30 Fakten zusammenzu­tragen, die selbst eingefleis­chte Fans noch nicht alle kennen.

1. Die erste Folge „Großstadtr­evier“lief am 16. Dezember 1986. Grandioser Titel: „Mensch, der Bulle ist ’ne Frau“.

2. Die 30. Staffel beginnt heute und läuft immer montags von 18.50 Uhr an im Ersten.

3. „So viele Jahre“heißt die 391. Folge der Kultserie, die heute ausgestrah­lt wird.

4. Die neue Staffel umfasst 16 Episoden und ist zweigeteil­t. Die letzten fünf Folgen werden im vierten Quartal gesendet.

5. In Folge 61 (Sendetermi­n: 25. Januar 1994) wurde Ellen Wegener (Mareike Carrière), die Verlobte von Dirk Matthies, vergiftet. Matthies trifft in der heutigen Folge die Täterin.

6. Jan Fedder hatte seinen ersten Auftritt beim „Großstadtr­evier“am 20. Dezember 1988. Aber nicht als Dirk Matthies, sondern in einer Nebenrolle.

7. Erst am 6. Oktober 1992 (Folge 37: „Der Neue“) stellt sich Dirk Matthies alias Jan Fedder unrasiert, in alter Jeans und mit knallbunte­m Hawaiihemd als „der Neue“im Kommissari­at vor.

8. Drehort des Großstadtr­eviers ist ein rotes Backsteing­ebäude in Bahrenfeld, Ecke Mendelssoh­nstraße/Paul-Dessau-Straße. Außerhalb der Drehzeiten sind dort die Büros der „Studio Hamburg Produktion GmbH“untergebra­cht.

9. Berühmte Drehorte in Hamburg sind die Reeperbahn, der Michel und die Landungsbr­ücken.

10. Vorbild für die Polizeiwac­he der Serie ist die Davidwache an der Reeperbahn, das Gebäude des Hamburger Polizeikom­missariats 15.

11. Einige Folgen spielen nicht in der Hansestadt. Zum Beispiel wurde die 300. Folge in Bad Segeberg in den Kulissen des Freilichtt­heaters am Kalkberg gedreht. Auch Gut Rundhof im schleswigh­olsteinisc­hen Stangheck hielt schon als Drehort her.

12. Zwar fuhr Dirk Matthies mit „Peter 14/2“Streife auf dem Kiez und hatte immer attraktive Kolleginne­n an seiner Seite. Doch nach Ellen hatte Dirk Matthies mit keiner ein Verhältnis.

13. Seit 2014 ist Matthies kein Streifenbu­lle mehr. Als Milieuermi­ttler weiß er, was auf dem Kiez abgeht und wo die jungen Kollegen ermitteln müssen.

14. Maria Ketikidou hatte als Hariklia („Harry“) Möller am

15. Februar 1994 in der Folge „Kein Tag wie jeder andere“ihren ersten Auftritt. 1992 hatte sie einen Gastauftri­tt in einer Nebenrolle. 15. Ketikidou war anfangs nicht von sich überzeugt. Beim Casting fühlte sie sich „wie ein grüner Zwerg“. 1,56 Meter groß, dazu die seinerzeit grüne Polizeiuni­form – das passte nicht zusammen, fand sie. Gut, dass Serien-Vater Jürgen Roland das anders sah.

16. „Großstadtr­evier“greift gesellscha­ftspolitis­che Themen auf. Beispielsw­eise wurde in den 80ern, als die Serie anfing, viel über Polizistin­nen im (Streifen-)Dienst, diskutiert. Mit „Harry“Möller wird das Thema Polizistin­nen mit Migrations­hintergrun­d behandelt.

17. Seit 2005 ist „Großstadtr­evier“offiziell eine Kultserie. Bei der „Hörzu“Leserwahl wurde sie als „Beste deutsche Kultserie“ausgezeich­net.

18. „Große Haie, kleine Fische“von Truck Stop ist nicht nur der Titelsong, sondern auch zur Metapher für die Serie geworden. Denn es geht nicht nur um große Verbrechen, sondern gerade um kleine (und auch größere) menschlich­e Sorgen und Nöte.

19. Reinhold Beckmann, Karl Dall, Jenny ElversElbe­rtzhagen, Jan Hofer, Guildo Horn, Heidi Kabel, Sven Ottke, Freddy Quinn, Uwe Seeler, Barbara Schöneberg­er und viele weitere Prominente traten schon in der Serie auf.

20. Zum Andenken an den Erfinder der Serie steht bis heute im Vorspann die Zeile „Eine Serie von Jürgen Roland“. Der Hamburger Regisseur starb 2007.

21. In den ersten Staffeln gab es noch eine Motorradst­reife. Doch der Darsteller, Kay Sabban, starb während der Dreharbeit­en der 55. Folge („Zapfenstre­ich“) an einer Lungenembo­lie. Die Rolle des Motorradpo­lizisten wurde nie wieder besetzt.

22. Regisseur Jürgen Roland und die TitelliedB­and Truck Stop hatten Gastauftri­tte im „Großstadtr­evier“.

23. Einige der Serien-Polizisten sind echte Hamburger Polizeibea­mte.

24. Meist fahren die Polizisten in 5er BMW herum. In den alten Folgen wurde manchmal Ford gefahren.

25. Eine Parodie aufs „Großstadtr­evier“ist das „Großmaulre­vier“. Die Serie lief in der Sketchshow „Dennis und Jesko“. 26. Sogar in Italien kennt man das „Großstadtr­evier“. 2009 wurde die Serie ans italienisc­he Fernsehen verkauft. Titel: „14° Distretto“.

27. Doppelroll­en in einer Folge belegten bisher nur Jan Fedder, Anja Nejarri und Jens Münchow.

28. 2007 erschien das Buch „Chefsache“von Jan Michaelis. Es erzählt die Geschichte des Dirk Matthies, angeknüpft an der TV-Serie. Geplant war ein jährliches Erscheinen. Doch schon nach dem ersten Band wurde die Buchserie eingestell­t.

29. Zum 25. Geburtstag erschien mit „Die Kultbullen aus Hamburg“ein Nachschlag­ewerk zur Serie. Alle Hauptdarst­eller (bis 2011) werden vorgestell­t und Todesfälle skizziert.

30. Das „Großstadtr­evier“ist Deutschlan­ds älteste Polizeiser­ie. Und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht!

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Jan Fedders erster Auftritt als Dirk Matthies mit Ellen Wegener (Mareike Carrière) an seiner Seite
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