Aufstand gegen „Thor Steinar“
Barmbek Bekleidung bei Rechten beliebt – Polizei-Großeinsatz
Sie verkaufen Mode, die in der rechten Szene beliebt ist. Regelmäßig eröffnet irgendwo ein „Thor Steinar“Laden und muss kurz darauf wieder schließen. Nun gibt es seit vergangenen Freitag den Ableger „Nordic Company“an der Fuhlsbüttler Straße (Barmbek Nord) und sofort formierte sich der Protest.
Sonnabendnachmittag: Etwa 40 linke Demonstranten versammelten sich vor dem „Thor Steinar“-Laden, einige von ihnen, so schildern es Beobachter, hatten sich als Rechtsextremisten verkleidet, um in den gut gesicherten Shop zu gelangen. Vergebens. Ein privater Sicherheitsdienst schirmte den Eingang ab, etwa 50 Polizeibeamte waren vor Ort, um der Situation Herr zu werden. Über Facebook hatten die Macher von „Thor Steinar“die Eröffnung gefeiert, bieten eine fette Rabatt-Aktion zur Eröffnung an. Nicht nur in der rechten Szene sprach sich der neue Laden schnell rum. Auch die Linken waren sofort vor Ort, um zu protestieren.
Erst im vergangenen Dezember musste ein „Thor Steinar“-Laden in Norderstedt zwei Stunden nach Eröffnung wieder dicht machen. Aus baurechtlichen Gründen, hieß es offiziell. Noch vor Eröffnung hatten sich Protestler vor dem Laden versammelt. Auch in Glinde musste die rechte Mode-Kette ihre Zweigstelle gerade wieder dicht machen. Auch hier hagelte es Proteste. In Hamburg demonstrierten die Gegner einen „Thor Steinar“-Laden in der HSHNordbank-Passage innerhalb von vier Wochen wieder weg. Nun heißt der neue Standort Barmbek-Nord.
Anwohner berichten, dass der Laden wochenlang umgebaut wurde, die zugeklebten Fenster seien einbruchsicher verstärkt worden, der Eingang sei eine Art Schleuse. Auf der „Thor Steinar“-Seite bei Facebook heißt es – an die Kundschaft gerichtet: „Bleibt friedlich. Bleibt uns treu.“Viele Kommentare lassen jedoch keinen Zweifel: „So was brauchen wir hier nicht“, heißt es unter anderem. Klar scheint: Die linke Szene wird diesen Standort wohl im Auge behalten. Einer der Protestler wollte offenbar als Rechter getarnt in den „Thor Steinar“-Laden. Der Mann wird von Polizisten überprüft.
Ein Sicherheitsdienst schützt den Laden.