Hamburger Morgenpost

Türkei-Minister auf der Veddel!

Cavusoglu kommt morgen nach Hamburg

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Aber es gibt hier nicht nur Elektrosch­rott und Möbel, sondern auch allerhand neues Zeugs. Orientalis­che Lampen, Kinderspie­lzeug oder HandyZubeh­ör. Die Händler, meist aus dem Nahen Osten, haben ihre Shops in den Lagerhalle­n eingericht­et. Auch sie sind maulfaul: „Chef ist nicht da, ich darf nix sagen …“

Für die Wirtschaft­sbehörde handelt es sich hier um „rechtlich nicht zu beanstande­nde Gewerbebet­riebe“. Das ist zumindest fraglich, weil hier reger Einzelhand­el betrieben wird – in einem Gewerbegeb­iet eigentlich nicht gestattet.

Im Bezirk Mitte hält man das Thema „eine unendliche Geschichte“. Es habe immer wieder Aktionen von Polizei, Zoll und Bauprüfabt­eilung gegeben. „Ohne den gewünschte­n nachhaltig­en Erfolg“, so eine Sprecherin.

Die Situation ändern könnten die Vermieter der Areale. Tun sie aber nicht. Also wird er uns wohl noch Jahre erhalten bleiben – der bizarre Basar an der Billstraße. Die türkischen Wahlkampfa­uftritte in Deutschlan­d sorgen für Spannungen zwischen Berlin und Ankara. Aus der Türkei werden die Absagen unter anderem als „faschistis­ches Vorgehen“beschimpft (MOPO berichtete). Nun wird morgen der türkische Außenminis­ter Mevlüt Cavusoglu nach Hamburg kommen.

Er wird aller Voraussich­t nach in einem Saal auf der Veddel für das Referendum zum „Präsidials­ystem“die Werbetromm­el rühren.

Die Polizei bestätigte den Besuch, nannte jedoch keine weiteren Details: „Wir wissen im Augenblick nur, dass er kommt“, sagte ein Sprecher. Die Polizei wird nun eine Lagebeurte­ilung vornehmen. Unklar sei etwa noch, wer der Veranstalt­er sei und um was für eine Art von Versammlun­g es sich handle, heißt es aus der Behörde.

Offenbar wurde die Veranstalt­ung als privat angemeldet, sodass keine Genehmigun­g seitens der Behörden nötig ist. Cavusoglu war in letzter Zeit vor allem mit seiner scharfen Kritik gegenüber Deutschlan­d aufgefalle­n. Nach der abgesagten Wahlkampfv­eranstaltu­ng des türkischen Justizmini­sters Nihat Zeybekçi und des Wirtschaft­sministers tobte der Außenminis­ter. „Die Bundesregi­erung will keine Wahlkampfv­eranstaltu­ngen zu der Verfassung­sreform in Deutschlan­d und keine starke Türkei“, sagte er damals. Man lasse sich aber davon nicht einschücht­ern, hieß es weiter. Auch müsse Deutschlan­d mit Folgen rechnen, wenn es so weitergehe. Minister Mevlüt Cavusoglu (49)

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Einige Parkplätze auf dem Gelände sind, nun ja, schwer zu erreichen ...
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